Das gelbe Gift am Wegesrand
(Wolnzach/ Hallertau, ls)Bild @Pixelio/ Wolter
Es leuchtet gelb und erinnert fast an das heilende Johanneskraut – dabei ist es bei Weitem nicht so harmlos, wie es aussieht: Das Jakobskeuzkraut treibt nach wie vor in unserer Region sein Unwesen. Schon 2014 berichtete unsere Zeitung über die gefährliche Pflanze. Deren enthaltene Pyrrolizidin-Alkaloide schädigen langfristig die Leber von Kühen und Pferden und kann über kurz oder lang zu deren Tod führen.
Erfahrene Kühe und Pferde meiden die Pflanze, da sie sehr bitter schmeckt. Die Gefahr ist aber dann noch nicht gebannt. Bei der Futterkonservierung des Heus werden die Bitterstoffe zwar abgebaut – das Gift verschwindet dabei aber noch nicht. Magen- und Darmbeschwerden, motorische Defizite, Krämpfe und irreversible Leberschäden können die Folge sein, wenn Vieh das Jakobskreuzkraut aufnimmt – keine schöne Vorstellung für jeden Bauern und Tierliebhaber.
Besser nicht verwechseln: Links das heilende Johanneskraut, rechts das giftige Jakobskreuzkraut (Bilder: Sikapaulus/ Gerhardt - pixelio)
Um das zu vermeiden hilft nur eins: Das Kraut regelmäßig ausreißen oder ausstechen, und das möglichst vor dem Absamen. Schafft man das bei der mehrjährigen Pflanze, kann sie von der befallenen Fläche verdrängt werden. „Bei Jakobskreuzkraut gilt die Empfehlung: ‚wehret den Anfängen‘, und deshalb ausreisen und das Absamen verhindern“, bestätigt auch Max Stadler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. „Jeder, der sich um seine Tiere und deren Futter kümmert, sollte darüber informiert sein“, so Stadler weiter.
Zu finden ist die gefährliche Pflanze vor allem auf nährstoffarmen, trockenen Wiesen. Auch Stilllegungsflächen oder Straßenränder sind davon betroffen. Beim nächsten Spaziergang lohnt sich also ein doppelter Blick auf Flora und Fauna. Ausführliche Informationen bieten außerdem das Landratsamt und das vorhin schon erwähnte Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.