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Volksfest: Klage eingereicht!

(Wolnzach, hr)

Eigentlich dachte man gestern noch, die Kuh wäre vom Eis. Man glaubte, mit den vorgeschlagenen Maßnahmen das Volksfest im Herzen Wolnzachs gesichert und gleichzeitig die Anwohnerrechte gewahrt. Doch nur einen Tag nach der Entscheidung in München ist die Welt in Wolnzach wieder die vorige. Gegen die Baugenehmigung wurde bereits am 3. Juli, wie heute bekannt wurde, am Verwaltungsgericht München von der Petentin Klage eingereicht.

Noch gestern äußerte der Vorsitzende des Umweltausschusses, Christian Magerl, zuversichtlich: „Ich hoffe, dass wir mit dieser Entscheidung einen Schlussstrich unter einen jahrelang schwelenden Streit ziehen können.“ Aus seiner Sicht, das bestätigte der Landespolitiker im Gespräch mit unserer Redaktion, habe ihr die Petentin Recht bekommen. „Die geplanten Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Anwohnerin vor dem Lärm geschützt wird“, so Magerl. Für ihn geht es bei der Entscheidung in Wolnzach aber um mehr als nur die Petition. Für ihn geht es vor allem darum, das Volksfest in dem vom Gesetzgeber festgelegten Rahmen ablaufen zu lassen. Eine Entscheidung, die durchaus Signalwirkung hat.

Doch von der angesprochenen Ruhe kann in Wolnzach keine Rede sein, denn gegen die geplanten lärmmindernden Maßnahmen wurde Klage eingereicht. Wie es in dem anwaltlichen Schreiben heißt, sei dies zur Fristwahrung geschehen. Kernpunkt des Schriftstückes sind die geplanten Verbesserungen an der Volksfesthalle – also genau der Lärmschutz, von dem die Petentin in besonderem Maße profitieren würde. In der Vergangenheit wurde ihrerseits immer wieder betont, dass es ihr nicht um das Volksfest per se, sondern lediglich um den Lärm ginge. Auch hatte sie sich im Rahmen des Petitionsverfahrens geäußert, dass sie gespannt sei, wie die Lösung der Gemeinde aussehe.

Aussagen, die nun in einem völlig anderen Licht erscheinen. Erste Reaktionen aus dem Wolnzacher Rathaus fielen entsprechend deutlich aus: „Jetzt offenbart sich das, worum es am Ende des Tages wirklich geht - nicht um den Lärmschutz, sondern man geht gegen das Volksfest vor“, so Bürgermeister Jens Machold (CSU). „Gegen das, was in erster Linie ihrem Schutz dient, wird nun vorgegangen“, so der Rathauschef. Auch Anwohner und direkte Betroffene zeigten sich für dieses Vorgehen wenig Verständnis. "Wir haben kennen die Planungen der Gemeinde und unterstützen die Maßnahmen", erklärte Ferdinand Schmidpeter. Warum nun ausgerechnet gegen das vorgegangen werde soll, das am Ende allen Anliegern zugutekommt, darüber herrscht auch im Hause Schmidpeter große Ratlosigkeit.

Nichtsdestotrotz machte Machold auch am Tag nach der Entscheidung in München noch einmal deutlich: „Wir halten an unseren Zusagen fest und wollen die lärmreduzierenden Maßnahmen schnellstmöglich umsetzen.“
 

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