Walpurgisnacht mit Flaschenkorken
(Pfaffenhofen, hal/rt)Schauspieler und Sprechtrainer Matthias Christian Rehrl brachte die Gäste in Hochform bei seinem sehr lebendig gestalteten Vortrag.
Zum zweiten Mal getroffen haben sich Unternehmensgründer und solche, die es werden wollen, auf Einladung des Kommunalunternehmens für Strukturentwicklung (KUS) im Landkreis Pfaffenhofen zur Netzwerkbildung. Bei der Veranstaltung „KUS meets Gründer“ im neueröffneten Pfaffenhofener Restaurant „Insel#1“ erwartete die Teilnehmer ein wahres Fitnessprogramm für Sprache und Körper.
Unter dem Titel „Authentisch Ideen präsentieren“ verstand es Schauspieler Matthias Christian Rehrl, der auch Trainer in der Pfaffenhofener Sprecherakademie ist, mit Witz und Leidenschaft ein wichtiges Thema aus dem Businessalltag an den Mann und die Frau zu bringen. Eine feste Stimme Authentizität aber auch der Atem sei die Basis, einen guten Vortrag oder ein Verkaufsgespräch halten zu können, so der Sprechfachmann. „Und legen Sie Emotionen in ihren Text und transportieren Sie ihn so!“ Mit entsprechenden Übungen könne man sich die richtigen Techniken beibringen. Zusammen mit dem Publikum gab es dann eine Instruktion, wie diese aussehen könnten.
Eine dieser Übung war das Korkensprechen. Dabei geht es darum, mit dem Korken einer Weinflasche zwischen den Vorderzähnen Texte zu sprechen – der Mund wird beweglicher und somit die Aussprache deutlicher. „Nach der Übung merken Sie, wie leicht und locker Sie dann sprechen können.“ Alle miteinander probierten sich dann an Goethes Walpurgisnacht: „Das drängt und stößt, das rutscht und klappert. Das zischt und quirlt, das zieht und plappert. Das leuchtet, sprüht und stinkt und brennt. Ein wahres Hexenelement.“ Rehrl empfahl derartige Übungen an jedem Morgen im Badezimmer – „mit Power.“
Marion Stark Mitinhaberin des Pfaffenhofener „Barfuß“-Yoga-Studios erzählte an ihrem praktischen Beispiel, wie sie ihr junges Unternehmen auf die Beine stellte. Sie habe ihren Traumberuf gefunden. Gleichzeitig sind die beiden Gründerinnen wohl in eine Marktlücke gestoßen. „Für Schwangere, Familien und Kinder gibt es zu wenig Angebote in Pfaffenhofen“, so Stark. Dies sei auch einer der Gründe, warum sie mit „Barfuß“ an den Start gingen und schon nach kurzer Zeit mit ihrem Konzept, das unter anderem auf Pädagogik, Yoga und Entspannung aufgebaut ist, erfolgreich geworden seien. „Wir gehen jetzt auch in die Firmen zum Beispiel mit Business-Yoga“, sagte Stark über ihre weiteren Expansionspläne. Wie so eine Yogastunde aussehen kann, führte die freie Mitarbeiterin Lena Bischoff etwa mit Entspannungstechniken für die Augen vor – und alle Gäste machten auch hier eifrig mit.
„Das war mit Abstand die sportlichste Veranstaltung des KUS“, fasste KUS-Vorstand Johannes Hofner den Abend treffend zusammen. Zuvor machte Mut, die sich mit dem Gedanken tragen, im Landkreis ein Unternehmen zu gründen. Jene, die sich dazu bereits entschlossen hätten, „haben sich einen guten Standort ausgesucht.“ In der hiesigen Region stünden 106 Unternehmen 1000 Einwohnern gegenüber, im Raum Pfaffenhofen seien es jedoch erst 68 bis 92. „Wir können noch einiges vertragen“, so Hofner, der in diesem Zusammenhang von einem Defizit an Firmen sprach, obgleich die Rahmenbedingungen günstig seien. Unter anderem gebe es hier vielfältige Beratungsmöglichkeiten, etwa durch die Aktiv-Senioren oder das KUS selbst, und zwar auch im Vorfeld von Unternehmensgründungen.
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