Simbeck wärmt Panzeraffäre auf und spricht von Dorfdeppen
SPD-Kreisrat Florian Simbeck erregt erneut die Gemüter in Sachen Reichertshausener Panzeraffäre. Archivfoto: Raths
Kann Florian Simbeck noch Pfaffenhofener SPD-Kreisrat bleiben? Diese Frage stellt sich die Junge Union (JU) im hiesigen Landkreis angesichts eines aktuellen Facebook-Posts des Schauspielers und Ex-Bundestagskandidaten der Sozialdemokraten. Es geht darin um die Reichertshausener Panzeraffäre beim Faschingsumzug des OCV Steinkirchen im vergangenen Jahr und um sein Foto, das er damals von dem Motivwagen veröffentlicht hat. Dieses Panzer-Bild soll nun im wenigen Tagen Teil einer Ausstellung in Paris sein.
Die JU reagierte am heutigen Donnerstagnachmittag auf die entsprechende Veröffentlichung in dem sozialen Netzwerk. Dort schreibt Simbeck: „Das ist ja eine nette Überraschung. Mein Foto vom Reichertshausener Asylbewerber-Tötungspanzer wird Teil einer Ausstellung in Paris zum Thema Flucht und wie wir damit umgehen ‚Compassion et action‘ der Künstlerin Sylvie Anahory. Freut euch, ihr seid berühmt und jetzt sogar noch mehr ein Stück Zeitgeschichte.“ Die Vorgeschichte: Mitwirkende des OCV-Faschingsumzugs hatten 2016 ihren Motivwagen als Panzer mit den Aufschriften „Ilmtaler Asylabwehr“ und „Asylpaket III“ dekoriert. Simbeck machte dies im Internet mit einem Foto publik, was bundesweit einen Sturm der Empörung ausgelöst hatte. Nachdem etliche Anzeigen gestellt worden waren, stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein, weil sie den Tatbestand der Volksverhetzung als nicht erfüllt ansah.
Das hat Simbeck gestern gepostet. Quelle: Bildschirmfoto Facebook vom 16. März 2017
Die JU nimmt das Aufwärmen der Affäre jetzt zum Anlass, in einer Pressemitteilung die Frage aufzuwerfen, ob Simbeck, der vor geraumer Zeit selbst noch Bürger von Reichertshausen war, überhaupt noch geeignet ist, sein Amt als Kreisrat auszuüben. „Wer so mit ehrenamtlich Tätigen eines traditionsreichen Vereins umgeht, sollte sich einen Rückzug aus der Kommunalpolitik wirklich ernsthaft überlegen“, regt JU-Kreisgeschäftsführer Fabian Flössler an.
Junge Union fordert Distanzierung von Käser ein
Unabhängig davon, wie man nun genau zum Asylpanzer des vergangenen Jahres stehe, zeige sich durch das erneute Aufwärmen seitens Simbeck, dass anscheinend jeglicher Respekt gegenüber den Bürgern Reichertshausens fehle, „insbesondere gegenüber den Mitgliedern des OCV Steinkirchen“, so Flössler. „Wer mit Begriffen wie ‚Dorfdeppen´ oder dergleichen um sich schmeißt, zugleich aber Kreisrat der SPD – angeblich ja Anwalt der kleinen Leute – ist, sollte sich einige Tage zurückziehen und ernsthaft überlegen, aus der Kommunalpolitik auszusteigen. Offenkundig bringt er ja dadurch zum Ausdruck, dass er schon Probleme mit der ländlichen Bevölkerung hat. Der Landkreis Pfaffenhofen ist nun aber ländlich geprägt.“ Ferner fordert die JU samt Flössler von Markus Käser, Kandidat um den SPD-Landesvorsitz und SPD-Kreisvorsitzender, sich von Simbeck zu distanzieren. „Bayern ist seit jeher ländlich geprägt. Der ländliche Raum ist die Stütze Bayerns. Wenn es Käser tatsächlich um das Wohl Bayerns und der bayerischen Bevölkerung geht, sollte er Simbeck zum Rückzug bewegen und sich selbst von ihm distanzieren“, meint Flössler. Immerhin seien Simbeck und Käser ja seit Jahren offenkundig enge Freunde und Simbeck einer der führenden Unterstützer Käsers. „Ein Rückzug Simbecks würde wohl für jede Seite positive Folgen nach sich ziehen. Zum einen für ihn selbst, zum anderen aber vor allem für die Bevölkerung im Landkreis und allen Ehrenamtlichen in unseren Vereinen, die sich Jahr um Jahr engagieren, um Tradition und Freude bei uns zu erhalten“, folgert Flössler aus der ganzen Debatte, die sich seiner Meinung nach mittlerweile als nichts weniger als eine Farce darstelle.
Hahaha, die Dorfdeppen kommen herausgekrochen
Simbeck selbst schrieb auf Facebook in Reaktion auf Kommentare von anderen Nutzern des sozialen Netzwerks unter anderem dies: „Das Foto ist - übrigens ohne mein weiteres Zutun - Teil einer Ausstellung in Paris geworden. Ich denke darüber darf man sprechen. Davon habe ich übrigens bereits Ende Januar erfahren, aber noch abgewartet, um den OCV Umzug nicht unnötigerweise zu belasten.“, „Nicht jeder, der in einem Dorf lebt ist ein Dorfdepp. Aber es können durchaus welche dort leben.“ oder „Hahahaha jetzt kommen wieder die ganzen Dorfdeppen herausgekrochen. Dabei sind sie selber mit dem Scheissding durch die Gegend gefahren und regen sich darüber auf wenn es jemand fotografiert.“
Nach heftigen Reaktionen im Netz legte Simbeck heute auf seiner Facebook-Seite nochmals nach. Quelle: Bildschirmfoto Facebook vom 16. März 2017
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