Ein knallbuntes Happening
(Wolnzach, ls)
Der Cowboy jagt einer Biene hinterher und teilt sich danach mit Spiderman einen Teller Pommes – Steven Spielbergs neuer Blockbuster? Nein, das Theaterbrettl in Wolnzach veranstaltete seinen alljährlichen Kinderfasching in der Volksfesthalle. In den Hauptrollen waren zu sehen Marienkäfer, Prinzessinnen, Zauberer und eine Menge ehrenamtlicher Helfer, die für die kleinen Wolnzacher Narren die verschiedensten Figuren verkörperten.
Und so begab es sich, dass den Bürgern ein Volksfest bevorstand, zu dem die Königin ihre Gäste einladen und ihren Hofstaat organisieren musste. Doch verstarb ihr König, und so lag es an ihr diese schwere Bürde alleine zu tragen. Von der Last ihrer Aufgaben frustriert entledigte sie sich ihres Regentenmantels, in den sich der Hofnarr alsbald gewandete und damit das Zepter der Regentschaft an sich riss. Doch stellte sich das Erlernen des royalen Habitus als schwieriger heraus, als man vom Hörensagen erwartet. Die Folge? Ein schauspielerisches Spektakel, leuchtende Kinderaugen und amüsiertes Glucksen, als das Theaterbrettl diese Geschichte mit viel Passion und toller Kostümierung vortrug.
Dazwischen feilschten ein Punk und ein Cowboy mit Luca und Bernhard an der Süßigkeitenkasse um Gumischlangen und Frigeo-Puffreis. Die beiden 14-Jährigen waren vor fünf Jahren selbst noch zum Sound von Donikkl durch die Halle gefetzt, dass sie sich jetzt für die nächste Generation engagieren ist für sie Ehrensache. Ganz ähnlich sieht das Eva (16). Sie half beim Auf- und Abbau und verkaufte leckere Kuchen an die vielen Eltern und Kinder. „Der Kinderfasching gehört für mich einfach dazu. Und wenn es heißt Eva hilf, dann mach ich das immer gerne.“, meinte sie. Auch DJ Samy Buck merkte man die Begeisterung für seine Aufgabe regelrecht an. Er sagte: „Ich mache gern Musik. Das beste Gefühl ist es, wenn du die richtigen Lieder aufdrehst, und draußen springen die Kinder rum und freuen sich.“
Das schaffte er auch diesmal wieder. Zu jeder Zeit war die Tanzfläche proppenvoll, nicht zuletzt, weil sich das Theaterbrettl um Tatjana Neuhäuser über eine Rekordbesucherzahl freuen durfte. Es wurde auch recht schnell klar, warum. Hofnärrin Karin Buck und ihr Animationsteam wurden nicht müde mit den vielen Feen und Prinzessinnen wild im Kreis zu springen und laut mitzusingen.
Man merkte eben, dass hier mit viel Liebe zum Detail geplant wurde. „Das Theaterbrettl ist eine große Familie, da wird zusammengeholfen. Jeder arbeitet mit viel Engagement und Begeisterung.“, fasste Tatjana Neuhäuser die Stimmung im Organisationsteam zusammen. Und sie machte klar, dass es genau dieser ehrenamtliche Einsatz ist, der so ein Event erst möglich macht. Auch an Bürgermeister Jens Machold und Josef Scherer von der Augustiner Brauerei richtete sie ihren ausdrücklichen Dank. Ohne deren Unterstützung wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich. „Auf diese Hilfe kann ich mich immer verlassen.“, mit diesen Worten schloss sie ihre Begrüßungsrede ab.
Ja, so bunt und herzlich darf sich der Fasching vorerst getrost verabschieden. Und man kann sich sicher sein, dass nach so einer Feier die Wolnzacher Jungs und Mädels auch nächstes Jahr wieder in den Startlöchern stehen, um der Welt ihr närrisches Gesicht zu zeigen.
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