Es ist zusammengewachsen, was zusammen gehört
Zwei Jahre ist es nun her, da haben die Maschinenringe Pfaffenhofen und Wolnzach fusioniert. So war die Mitgliederversammlung in diesem Jahr auch mit Spannung erwartet worden, denn neben den allgemeinen Geschäftszahlen, standen dabei vor allem die ersten Neuwahlen im Fokus.
„Das Jahr ist gut gelaufen“, erklärte Vorstand Engelbert Schretzlmeier. Nach der extremen Trockenheit 2015, die sich auch auf die Zahlen des Maschninenrings niederschlug, ging es 2016 wieder deutlich bergauf. Die Zahlen stimmen. Einnahmen von 322.000 Euro standen Ausgaben von 319.000 Euro gegenüber. Doch lässt sich die Bedeutung dieser Organisation wohl kaum an Zahlen festmachen. „Sie haben eine Gemeinschaft gebildet, bei der die Hilfe ein ganz zentraler Teil ist“, erklärte der Gosseltshauser Pfarrer Przemyslaw Nowak.
„Solidarität, Subsidiarität aber auch Gemeinwohl, diese drei Prinzipen der katholischen Soziallehre findet man auch in ihrem Verein“, Nowak sprach dabei vor allem die schnelle und unbürokratische Hilfe im Ernstfall an, denn bei Unfällen oder Krankheit steht der Maschinenring zur Seite. Aber nicht nur im Ernstfall, sondern auch bei normalen Arbeiten bietet der Ring immer eine helfende Hand. 143 Betriebshelfer sind im vergangenen Jahr 2912 Mal tätig geworden. Allein rund 44.000 Stunden entfielen hier auf Feld- oder Waldarbeit, insgesamt wurde aber auch in rund 8000 Stunden Unterstützung auf dem Hof geleistet. Bemerkenswerte Zahlen. Wie wichtig dieses Solidaritätsprinzip ist, verdeutlichte Nowak, anhand der aktuellen weltpolitischen Lage. „Durch den Egoismus werden einzelne Menschen zum Spielball“, so der Geistliche.
Welch wichtigen Beitrag der Maschinenring in diesem Zusammenhang leistet, das betonte auch Max Weichenrieder, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes a.D. „Gerade in Notfällen stehen schnell Dorf- oder Betriebshelfer zur Seite.“ Der Maschinenring nimmt hier auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahr. Dies scheint man jedoch – wie Weichenrieder zu bedenken gab – nicht überall im Landkreis zu sehen. Während die große Zahl der Gemeinden den Verein mit 10 Cent je Einwohner unterstützt, gibt es auch jene Politiker bei denen Fundtiere einen höheren Stellenwert haben, als die Landwirtschaft.
Doch scheint dies über den gesamten Landkreis eher die Ausnahme zu sein. „Wir stehen voll hinter unserem Maschinenring“, betonte Landrat Martin Wolf. Dass der Zusammenschluss gelungen ist und man die neue Vereinigung nun mit Leben gefüllt habe, das freute den Landrat insbesondere. Vor diesem Hintergrund stand dann auch dem Urnengang nichts mehr im Weg. Mit überwältigender Mehrheit wurden Engelbert Schretzmeier und Roland Haslauer zum neuen Führungsduo gewählt. Ihnen zur Seite stehen die ebenfalls 14 neu gewählten Vorstandsmitglieder. So kann man beim Maschinenring Ilmtal nicht nur davon sprechen, das zusammengewachsen ist, was zusammengehört, sondern dass man gestärkt in die Zukunft geht. „Der Maschinenring lebt“, freute sich Josef Konrad Leiter des Amts für Landwirtschaft.
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