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Schlechte Stimmung wegen Nebenkosten – DJK und Schützenverein geraten aneinander

(Winden am Aign, rt)

 

Getrübt wurde die Stimmung auf der gestrigen Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Eichenlaub Winden am Aign wegen eines Disputes mit dem DJK SV Winden am Aign. Dabei drehte es sich um die Nebenkosten für die Nutzung des DJK-Vereinsheims. Die Schützen blicken in eine ungewisse Zukunft.

Eichenlaub-Schriftführerin Ute Pfab leitete die Versammlung, da die Schützenmeisterin Martina Kupfer derzeit krank ist. In ihrem Jahresrückblick konnte Pfab auf etliche sportliche Höhepunkte verweisen. So sei Eichenlaub Winden Ausrichter des Drei-Städte-Turniers gewesen, beim Lentinger Gau-Damen-Schießen habe man ebenso erfolgreich teilgenommen wie bei der Damen-Sektions-Meisterschaft in Pörnbach. „Beim Norderstedt-Open haben es Ute Pfab und Martina Kupfer wieder ins Finale geschafft“, berichtete die Schriftführerin. In der Sektionsrunde erreichte Eichenlaub Winden den vierten Platz in der C-Klasse. Zum Jahresanfang zählte der Verein 93 Mitglieder, darunter sechs Junioren, Jugendliche und Schüler. „Zum Jahresende sind leider der Sportleiter und die Zweite Schützenmeisterin von ihrem Amt zurückgetreten“, bedauerte Pfab. Dies sollte jedoch nicht der einzige Wermutstropfen an diesem Abend bleiben.

Pfab befürchtet das Aus für den Schützenverein

Bevor die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde, legte Kassenwart Gerhard Laumeyer seinen Kassenbericht vor. Demnach hat Eichenlaub Winden knapp 10.000 Euro auf der Guthabenseite. „Wir haben eine geordnete Finanzlage aber kein großes finanzielles Polster“, so Laumeyer. Vor diesem Hintergrund sorgte die Mitteilung Pfabs für Aufsehen, dass Eichenlaub Winden im vergangenen Oktober vom DJK ein Schreiben erhalten habe, wonach die DJK-Vorstandschaft eine 17-Prozent-Beteiligung an den laufenden Kosten für das DJK-Vereinsheim von den Schützen verlange. Für 2016 handele es sich um die Summe von 1.644 Euro. Der Betrag setze sich unter anderem zusammen aus 620 Euro für Heizölkosten, fast 500 Euro Für Strom und 328 Euro für die Versicherung. „Wir haben daraufhin eine Vorstandschaftssitzung abgehalten und beschlossen, diese Forderung des DJK Winden von einem Rechtsanwalt überprüfen zu lassen“, erklärte Pfab.

Die Schriftführerin las danach das Schreiben des Juristen vor. Diesem zufolge habe Eichenlaub Winden einen Pachtvertrag aus dem sich die Miet- und Pachtfreiheit ergebe, welche auch die Nebenkosten einschließe. Der Anwalt kommt zu dem Schluss, dass der DJK gegen den Schützenverein deswegen keine Ansprüche geltend machen könne und es keinerlei Verpflichtungen gebe.

... das ist mir zu blöd!

DJK-Vorstand Josef Zeitler, der zur Jahreshauptversammlung die Bewirtung übernommen hatte, meldete sich daraufhin mit den Worten: „Das ist ein starkes Stück, dass ihr mit einem Rechtsanwalt daherkommt.“ Er verwies darauf, dass Eichenlaub Winden das Vereinsheim als Untermieter nutze. Zum Unterhalt des Vereinsheims müssten vielerlei Investitionen getätigt werden, meinte Zeitler. Unter anderem ging es dann in einem heftigen Wortaustausch zwischen den Veranstaltungsteilnehmern und Zeitler um die Nutzung von Räumen, die Abnahme von Getränken, nicht realisierte Spendenversprechen für die Fensterrenovierung (hier kam plötzlich auch der Krieger-, Soldaten- und Kameradenverein ins Spiel) und Heizungsausfälle. Der DJK-Vorstand resümierte: „Da habe ich weiter nichts mehr zu sagen, das ist mir zu blöd!“

Von Seiten mehrerer Schützen war zu vernehmen, dass man sich zusammensetzen und selbstverständlich nach einer (finanziellen) Beteiligungsmöglichkeit suchen müsse. Pfab meinte, dass „der Kassenbestand zeigt, dass wir nicht in der Lage sind, diese Beiträge zu stemmen.“ Ihre Sorge sei, dass der Schützenverein an dieser 17-Prozent-Forderung in wenigen Jahren „kaputtgeht“.

Wie auf der Veranstaltung zu hören war, hatte es einen auf 25 Jahre laufenden Vertrag zwischen den beiden Vereinen gegeben; dieser lief vor einigen Jahren ab und seit dieser Zeit verlängert sich das Vertragsverhältnis stillschweigend jeweils um ein Jahr. Vor 2016 wurden vom DJK keine Nebenkosten verlangt; diese trug der Sportverein bis dahin selbst.

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