Schnapp ist neue Grünen-Favoritin für den Bundestag
(Pfaffenhofen / Freising, hal/rt)Kerstin Schnapp ist die neue Kandidatin der Grünen für den Bundestag. Foto: Grüne, KV Pfaffenhofen
Antreten als Grünen-Direktkandidatin für die Bundestagswahl will Kerstin Schnapp im hiesigen Stimmkreis. Dies wurde am vergangenen Wochenende bei einer Klausurtagung besprochen. Unter anderem will sich die Pfaffenhofener Kreisvorsitzende der Partei für artgerechte Tierhaltung und für Krankenhäuser in kommunaler Hand einsetzen. Schnapp ersetzt mit ihrer Kandidatur die Freisingerin Birgit Mooser-Niefanger - sie ist voriges Jahr aus der Partei ausgetreten.
Die Bundestagswahl in diesem Jahr sieht Schnapp als wichtige Richtungsentscheidung. "Bei der nächsten Bundestagswahl geht es um mehr als ein paar Korrekturen hier oder dort. Es geht zuallererst um eine ganz grundsätzliche Frage: Stehen wir hinter dem Grundgesetz, dass sich den Bürgerrechten und der Menschenwürde verpflichtet sieht, oder lassen wir es zu, dass es zu einer leeren Hülle verkommt, die der CSU-Generalsekretär schon im Morgenmagazin durch den Kakao ziehen darf. Aus meiner Sicht braucht es ein klares Einstehen für unsere Verfassung.“
Ein weiterer zentraler Punkt ist für Schnapp der Erhalt der Lebensgrundlagen: „Nur durch eine Energiewende, die ihren Namen auch verdient, und eine Landwirtschaftspolitik, die die kleinteilige bayrische Landwirtschaft erhält, statt auf ein schlichtes Wachsen oder Weichen zu setzen, können wir unseren Boden, unser Wasser und damit unsere Lebensgrundlage erhalten."
Korrekturbedarf in der Krankenhausplanung
Auch zum Thema Massentierhaltung bezieht Schnapp Position: „Wir Grüne stehen für eine Politik, in der sich artgerechte Tierhaltung und nicht Mastfabriken für die Landwirte rechnen. Was die Politik des CSU-Landwirtschaftsministers Christian Schmidt anrichtet, wird uns gerade in Eschelbach vor Augen geführt. Das CSU geführte Bundeslandwirtschaftsministerium verweigert den Kommunen nach wie vor ein Mitspracherecht, wenn eine Tierfabrik vor der Haustür entstehen soll. Das Thema verbindliche Haltungsbedingungen, die sich am Tierwohl orientieren, steht bei der CSU nicht auf der Agenda, stattdessen kämpft Christian Schmidt gegen ‚vegane Schnitzel‘."
Im Bereich Gesundheitspolitik sieht die Grünen-Bundestagskandidatin Korrekturbedarf auf Bundesebene: „Statt die Krankenhäuser angesichts der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und dem beispiellosen Innovationsschub in der Medizin zukunftsfähig zu machen, sind gerade die kommunalen Krankenhäuser bundesweit in ihrer Existenz bedroht. Hier gilt es für den Erhalt der Versorgung der Patienten vor Ort zu kämpfen, statt immer drastischeren Sparmaßnahmen und Zentralisierungsbestrebungen den Weg zu ebnen.“
Aufstellungsversammlung im März
Die Bewerbung von Schnapp stieß bei den Freisinger Grünen in der Klausur am Wochenende auf breite Zustimmung. Waltraud Heinlein-Zischgl, Vorsitzende der Freisinger Grünen, ist überzeugt: „Wir haben mit Kerstin Schnapp eine Kandidatin, die uns Grüne im Wahlkreis sachlich fundiert vertreten und auch ein sehr gutes Ergebnis einfahren wird.“ Die Suche nach einem neuen Mandatsbewerber war bei den Grünen notwendig geworden, weil Freisings Vize-Landrätin Birgit Mooser-Niefanger die im vergangenen Dezember die Partei verlassen hat und zur Freisinger Mitte wechselte. Damit mussten sich die Grünen eine neue Direktkandidatin für den Bundestag suchen.
Die Aufstellungsversammlung der Grünen zur Bundestagswahl ist am 2. März 2017 um 20 Uhr; wo genau sie sein wird, steht noch nicht fest.
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