Grüne Woche gestartet
(Pfaffenhofen / Berlin, hal/rt)Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer besuchte heute auch die Sonderschau des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf der Grünen Woche. Foto: Simon K. Hilber
Heute wurde die 82. Grüne Woche in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm eröffnet - die international wichtigste Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau. Auch die Landkreise Freising, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen sind dort vertreten.Getroffen haben sich aber ebenfalls Bäuerinnen aus Bayern und Kenia.
Auf der Grünen Woche haben verschiedene Länder, aber vor allem die verschiedenen Regionen Deutschlands, die Gelegenheit, ihre landwirtschaftlichen Produkte, ihre Innovationen und ihre Kulturlandschaft einem internationalen Publikum vorzustellen.
Wie in den vergangenen zwei Jahren wird auch heuer wieder eine große Besuchergruppe aus den Landkreisen Freising und Pfaffenhofen sowie Neuburg-Schrobenhausen auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) die Grüne Woche besuchen. Mit dabei sind Narrhalla Mauern, Jungbauern Nandlstadt, Gartenbauverein Mauern, Skiclub Mauern, Schromlachia Schrobenhausen, Goaslschnalzer Wolfersdorf, Landfrauen Kirchdorf, die FU KV Pfaffenhofen, Blaskapelle Mittendrin Gerolsbach, Ampertaler Kirtamusi und die Jagdhornbläser Freisinger Bär.
"Die Grüne Woche ist ein großartiger Begegnungsort, um sich über Ländergrenzen hinweg über Innovationen auf dem Gebiet der Landwirtschaft auszutauschen und zu informieren. So kann man Allerlei über neue Techniken, Anbaumethoden, oder beispielsweise Saatgut erfahren", so Erich Irlstorfer. "Für die privaten Besucher der Messe ist es eine tolle Schau, auf der man kulinarische Köstlichkeiten aus fremden Kulturen wie Kenia oder Oberfranken entdecken kann", so der Bundestagsabgeordnete schmunzelnd.
Der Auftakt der Grünen Woche 2017 fand heute Vormittag unter dem Motto „Eine Welt ohne Hunger ist möglich“ statt. Unter dieser Maßgabe präsentiert sich das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unter der Leitung von Bundesminister Gerd Müller (CSU) mit einer eigenen Sonderschau.
Hintergrund ist das Ziel Müllers, Hunger und Mangelernährung bis 2030 zu überwinden, denn noch immer hungern knapp 800 Millionen Menschen auf der Welt und etwa zwei Milliarden Menschen leiden an Mangelernährung, weil ihnen lebenswichtige Nährstoffe fehlen. Hunger ist eine der größten Ursachen für Flucht und Migration. Wichtig ist dabei, die Bauern vor Ort mit zielgerichteten Innovationen zu fördern.
Der Kampf gegen Hunger, insbesondere in Afrika, fügt sich in ein großes Maßnahmenpaket ein, das Müller diese Woche im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vorgestellt hat: Den Marshallplan für Afrika. "Wir brauchen eine völlig neue Dimension der Zusammenarbeit mit Afrika. Wir wollen Reformpartnerschaften mit Reformchampions eingehen. Wer Korruption bekämpft, Steuersysteme aufbaut, in Bildung investiert und auf die Gleichberechtigung der Geschlechter setzt, kann mit mehr Unterstützung von uns rechnen", so der Bundesminister.
Bäuerinnen aus Bayern und Kenia treffen sich
Bayerische Landfrauen treffen auf Bäuerinnen aus Kenia auf der Grünen Woche in Berlin. Foto: Bayerischer Bauernverband
Unter dem Motto „Gleicher Beruf – zwei Welten“ sind heute Bäuerinnen aus Bayern und Kenia am auf der Grünen Woche ins Gespräch gekommen. Der Austausch fand auf großer Bühne am Stand des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung statt.
Die bayerischen Landfrauen wollen sich im Rahmen der BMZ-Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ mit Bäuerinnen in Kenia vernetzen und stehen vor dem Abschluss einer längerfristigen Kooperation mit dem Grünen Innovationszentrum in Kenia. Dahinter steht das Ziel, Frauen im ländlichen Raum in den westkenianischen Countys Bungoma, Kakamego und Siaya zu unterstützen.
„Bei unserem ersten Besuch in Westkenia haben wir Bäuerinnen kennengelernt, die hoch motiviert, sehr wissbegierig und eigeninitiativ sind. Es sind gerade die Frauen, die maßgeblich zum Familieneinkommen beitragen und in der Bildung der nächsten Generation investieren. Hier wollen wir einen Beitrag leisten, um die wirtschaftliche und persönliche Situation der kenianischen Bäuerinnen zu verbessern“, sagte Christine Singer, zweite stellvertretende Landesbäuerin. Auf der anderen Seite erhoffen sich die bayerischen Bäuerinnen auch Impulse von den Afrikanerinnen. „Die Lebensfreude, mit der die Frauen an Sachen herangehen, ist faszinierend“, betont die mittelfränkische Bezirksbäuerin Christine Reitelshöfer.
Die Mehrzahl der kenianischen Bevölkerung lebt auf dem Land und arbeitet in der Landwirtschaft, wobei insbesondere Frauen den Großteil der manuellen Arbeit leisten. Inoffiziell werden viele Kleinbetriebe im Bereich der Milchproduktion und im Süßkartoffelanbau oft von Frauen geführt. Dabei erwirtschaften viele Bäuerinnen bisher kaum mehr als sie selbst benötigen. Hier soll das gemeinsame Projekt der bayerischen und kenianischen Bäuerinnen ansetzten. Ziel ist es, die Rolle der Frauen zu stärken und einen Beitrag zur Ernährungssicherung und Verbesserung der finanziellen Situation der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu leisten.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den kenianischen Bäuerinnen“, sagte Landesbäuerin Anneliese Göller, die im Februar nach Kenia reisen und sich selbst ein Bild machen wird. „Uns liegt am Herzen, dass die Frauen ihre Zukunft in ihrer Heimat sehen. Dazu brauchen sie Perspektiven und hier werden wir uns einbringen.“
Die Kooperation soll aller Voraussicht bis September 2019 laufen und am Grünen Innovationszentrum in Westkenia angesiedelt werden. Start ist im kommenden März. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit Bäuerinnen, Gruppen von Bäuerinnen und Genossenschaften im kenianischen Bauernverband KENAFF.
Hopfen, Bier und Kultur - Kreis Pfaffenhofen hat einen guten Stand
Bayerens Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (von links) testet am Stand des Landkreises Pfaffenhofen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin das Aroma einer der neuen Hopfensorten aus Hüll. Adolf Schapfl, Vorsitzender des Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes, Johann Pichlmaier, Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer und Landrat Martin Wolf stehen ihm dabei Rede und Antwort. Foto: Kommunalunternehmen Strukturentwicklung
Mit Hopfen, Bier und Kultur präsentiert sich der Landkreis Pfaffenhofen in diesem Jahr in der Bayernhalle auf der Grünen Woche. Von der Angebotsvielfalt überzeugte sich auch Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU), der als einer der ersten Ehrengäste von Landrat Martin Wolf (CSU) und Johannes Hofner, Vorstand des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung des Landkreises, begrüßt wurde. Mit einem musikalisch begleiteten Ständchen für den Minister zogen die Geschwister Antonia und Gabriel Seidl aus Baar-Ebenhausen gleich zu Beginn die Blicke auf sich und erhielten dafür viel Beifall seitens der Ehrengäste.
Das Thema Hopfen war bestimmender Inhalt der Gespräche des Ministers mit den Spitzenvertretern der Brau- und Hopfenwirtschaft am Landkreisstand. Die Repräsentanten des Hopfenpflanzerverbandes, die Hallertauer Hopfenkönigin und die Hopfenbotschafterinnen stellten dabei die Vorzüge der neuesten Special Flavor-Hopfensorten aus Hüll vor, welche vorwiegend in Craftbeer Verwendung finden. An der Produktecke des Standes bieten die Klosterbrauerei Scheyern, die Pfaffenhofener Brauerei Müllerbräu und die Holled’Auer Doldenschänke verschiedene Hopfenspirituosen zur Verkostung an. Mit Unterstützung des Hopfenland Hallertau Tourismus und des Deutschen Hopfenmuseums stehen auch die nächsten Messetage ganz im Zeichen des Grünen Goldes.
„Mit Kostproben heimischer Spezialitäten greifen wir zudem aktuelle Verbrauchertrends nach Regionalität und traditioneller Herstellung auf“, sagte Wolf. Ein in Form und Inhalt originelles Beispiel ist die „Weißbiersalami“ aus eigener Herstellung der Klostermetzgerei Scheyern, die Pater Lukas den Besuchern anbietet.
Einen wesentlichen Teil des inzwischen sechsten Landkreisauftrittes auf der Grünen Woche bildet die Darstellung des Charakters der Region mit seinen Freizeit und Erholungsangeboten für Urlauber sowie Tagesgäste. „Mit einem täglich wechselnden Programm von Kommunen und weiteren Partnern aus der Region unterstreichen wir die Kompetenz unseres Wirtschafts- und Lebensstandortes“, beschreibt Hofner die Zielsetzung des Messeauftritts. So präsentieren sich am kommenden Montag der Markt Wolnzach, am Mittwoch die Stadt Geisenfeld, am Donnerstag und Freitag die „Natur in Pfaffenhofen a.d.Ilm 2017 GmbH“ sowie am Samstag das „kelten römer museum manching“.
Der Landkreis Pfaffenhofen ist während der Internationalen Grünen Woche in Berlin noch bis 29. Januar am Stand 228b in Halle 22b zu finden. Bilder vom Messeauftritt gibt es online unter www.kus-pfaffenhofen.de.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.