Rücklagen von historischem Ausmaß
(Reichertshofen, rt)Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (7.v.l.) mit Ehrengästen beim Neujahrsempfang im Feuerwehrhaus.
Verwöhnt mit vielerlei positiven Zahlen bleibt Reichertshofen weiterhin. Das wurde deutlich beim jüngsten Neujahrsempfang von Bürgermeister Michael Franken (JWU) im örtlichen Feuerwehrhaus. Doch die Gemeinde kann insbesondere ein solides Finanzpolster gut für die heuer bevorstehenden Projekte brauchen. Außerdem wurde an dem Abend bekannt, dass der Langenbrucker Pfarrer Michael Schwertfirm künftig weitere Pfarreien betreuen wird, unter anderem die der Marktgemeinde.
Träger der Bürgermedaille oder des Ehrenringes waren es diesmal aus unterschiedlichen Gründen – Krankheit, Witterung - etwas weniger als im vergangenen Jahr, die zu der Veranstaltung gekommen waren. Mit dabei waren aber immerhin unter anderem Vizebürgermeister Adolf Kothmeier (JWU), die beiden Pfarrer Karl Mayr und Michael Schwertfirm und etliche Gemeinderäte aus den diversen Fraktionen.
Vor dem Hintergrund weltweiter Gewalt und Terror, der auch bis in unser unmittelbares Umfeld wirke, gebe es zumindest regional auch positive Nachrichten zu vermelden, so Franken. „In unserer Gemeinde boomt die Wirtschaft und die Steuereinnahmen sind auf einem guten Niveau.“ In der Kommune herrsche faktisch Vollbeschäftigung. Selbst in der Geburtenstatistik geht der Pfeil mit 25 Prozent mehr Babys im Vergleich zu 2015 steil nach oben: „2016 gab es mehr als 90 Neugeborene, einer der höchsten Werte der letzten Jahre!“ Freuen würde sich das Ortsoberhaupt, „wenn die 100 wieder einmal erreicht würde“. So wie in den 1990er Jahren.
Abgeschwächt habe sich dagegen der Einwohnerzuwachs mit einem Plus von 97 Menschen in 2016. Doch liege der mit 1,2 Prozent noch immer über der vom Gemeinderat anvisierten Zielmarke von 0,5 Prozent. Zu berücksichtigen seien dabei aber auch die Auswirkungen von Meldedaten derjenigen, die in Arbeiter- oder Asylbewerberunterkünften lebten.
Pfarrer Karl Mayr (l.) geht heuer in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Pfarrer Michael Schwertfirm (hinten 2.v.r.).
Stolz auf finanzielle Entwicklung
Besonders stolz ist das Ortsoberhaupt auf die finanzielle Entwicklung des Marktes. „Die Rücklagen zum 31. Dezember 2016 betrugen rund fünf Millionen Euro.“ Dies bedeute ein Plus von über einer Million und damit seinen Recherchen nach einen historischen Höchststand. Selbst Altkredite sind wieder getilgt worden. Nachdem 207.000 Euro getilgt wurden ist der Schuldenstand auf 1.807.992,07 Euro gesunken. „Der niedrigste Wert seit vielen Jahrzehnten.“ Allerdings nannte der Bürgermeister im wahrsten Sinne des Wortes auch mehrere Baustellen, die jeweils eine nicht unbedeutende Finanzspritze benötigen werden: Paarhalle, Bauhof oder auch die Kindertagesstätte wurden genannt. Auf der Jahresagenda stünden aber auch der Umgang mit der sich weiter verschärfenden Wohnungsnot, Maßnahmen die hohen Grundstückspreisen entgegenwirken könnten oder auch die Fortführung der Planungen zur Rathaussanierung.
„Ob und wie schnell wir alle geplanten Projekte umsetzen können, ist natürlich von der finanziellen Lage unseres Marktes abhängig“, so Franken. Bis zum Jahr 2020 rechnet der Bürgermeiste mit einem Investitionsbedarf von über zehn Millionen Euro. Alleine 2017 werde man über vier Millionen Euro aus den Rücklagen in die Hand nehmen müssen. Unschwer lässt sich anhand dieser Zahlen errechnen, wie viel Schulden voraussichtlich aufgenommen werden müssen.
Ein kleines Licht für den Markt
Als wichtige Projekte aus dem vergangenen nannte Franken dann unter anderem noch das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept, die Erschließung des Baugebiets Schafberg II oder auch die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Neuansiedlung beziehungsweise Erweiterung von Unternehmen.
„Auch wenn noch ein weiter Weg vor uns, dem Gemeinderat und der Bürgerschaft, zur Erreichung unserer Ziele liegt, so können wir gemeinsam doch stolz sein auf das bisher Erreichte“, sagte Franken dankend und bemühte Konfuzius mit den Worten: „Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“
Pfarrer Schwertfirm übernimmt Pfarrei Reichertshofen
Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurde auch bekannt, dass sich der Reichertshofener Pfarrer Karl Mayr im kommenden Juli beziehungsweise August in den Ruhestand verabschieden wird. Sein Nachfolger steht dem Vernehmen nach auch schon fest. Es wird der Langenbrucker Pfarrer Michael Schwertfirm, der dann zukünftig unter anderem den Pfarreien von Reichertshofen, Langenbruck, Pörnbach und Puch vorstehen wird.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.