Jede Sekunde zählt
(Pfaffenhofen, rt)Notarzt Dr. Alexander Hatz engagiert sich auch für die Mobilen Retter in der Region 10.
Mit der „Mobile-Retter-App“ kann Leben gerettet werden. Kürzlich war ein Lehrgang dazu für Interessierte speziell aus dem hiesigen Landkreis im Gebäude des Pfaffenhofener BRK-Kreisverbands. Geleitet hat ihn der promovierte Neuburger Notarzt Alexander Hatz, der als Koordinator in das Projekt eingebunden ist.
Jede Sekunde, in der ein Retter in das Geschehen eingreift, ist entscheidend für das Weiterleben eines Menschen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es deshalb in der Region 10 die Mobilen Retter. Dabei handelt es sich um speziell geschulte, qualifizierte Ersthelfer, die via App zu einem entsprechenden Notfall gerufen werden. Über das GPS-Signal ihrer Smartphones werden sie geortet und der Nächstgelegene über die Integrierte Leitstelle zusammen mit dem Rettungsdienst alarmiert. Dadurch kann wertvolle Zeit für die Versorgung des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungswagens gewonnen werden.
In Pfaffenhofen wurde nach Kursen in Neuburg, Ingolstadt und Eichstätt nun ebenfalls über 20 dieser Helfer vor allem aus den Reihen der Feuerwehrmänner und der Ehrenamtlichen aus dem Rettungsdienstbereich geschult. Einer, der den Kurs zuvor bereits abgelegt hat, ist ein Angehöriger der Reichertshofener Feuerwehr. Er rettete vor erst wenigen Tagen in Baar-Ebenhausen einem über 50 Jahre alten Mann dank seines schnellen Eingreifens das Leben.
Infarkt vor Haustüre - Feuerwehrmann wird als Mobiler Retter zum stillen Helden
Der Patient hatte vor seiner Haustüre einen Herzinfarkt bekommen und als Folge davon Herzkammerflimmern. „Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob ich alleine beim Patienten bin oder als Rettungsteam“, warnte Hatz die Teilnehmer des Lehrgangs und bereitete sie eingehend auf ihre Aufgabe vor. Von den jährlich 75.000 Fällen mit Herz-Kreislauf-Stillstand wären mindestens 10.000 Menschen zu retten, wenn nur schnell genug ein qualifizierter Helfer vor Ort wäre, rechnete der Notarzt vor. Der reguläre Rettungsdienst könne gar nicht so dicht aufgestellt sein, um allerorts innerhalb weniger Minuten beim Notfall zu sein, „doch jede Sekunde rettet dem Patienten Hirnsubstanz.“
Mehr als 200 dieser Freiwilligen gibt es seit dem Start im Oktober 2016 in der Region 10 bereits. „In ein paar Monaten sollten es dann schon 450 in der Region sein“, hofft Hatz. Im vergangenen Jahr sind die Mobilen Retter rund 350 Mal alarmiert worden.
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