Blues and a Touch of Christmas
(Pfaffenhofen, rs)Das ganze Jahr über hat er Auftritte in ganz Deutschland - einmal im Jahr dürfen sich die Fans aus seiner Heimatregion über ein Konzert freuen: Christian Willisohn, begnadeter Blues- und Boogie Woogie-Pianist aus Rohrbach, hat seinen schon fast traditionellen Auftritt im Pfaffenhofener Rathaussaal von ehedem Anfang Oktober in die Vorweihnachtszeit verlegt. Passend zum bevorstehenden Fest gab es selbstverständlich auch Weihnachtslieder - jedoch in Interpretationen, die man ansonsten ganz und nicht tagein, tagaus in den Radiosendern hört.
Meister an ihren Instrumenten: Christian Willisohn (links) und Uli Wunner
Klavier und Saxophon - Blues und Boogie Woogie - Christian Willisohn und Uli Wunner; das passt ganz einfach zusammen. Mal streichelt Willisohn die Tasten des Flügels förmlich, stimmt mit rauchiger Stimme den Blues an und Wunner haucht dazu passend in sein Saxophon oder seine Klarinette; im Publikum rücken die Pärchen zusammen, die Blicke gehen verträumt ins Leere des in ein romantisches Rot getauchten Rathaussaals. Dann wieder - man merkt es am massiven Auftreten des Pianisten mit den Füßen - wird es rhythmisch, die Klaviatur wird mit Nachdruck bearbeitet und das Saxophon nimmt in voller Inbrunst den Takt an. Willisohn und Wunner - das passt in jeder musikalischen Gefühlslage.
"Merry Christmas Baby", "Winter Wonderland" oder "Santa Claus is coming to Town" sind nur einige der Weihnachtslieder, die Aufnahme in die Setlist des Pfaffenhofener Konzerts gefunden haben. Im steten Wechsel mit Blues und Boogie Woogie Klassikern sowie den - eingefleischten Fans natürlich bekannten - Eigenkompositionen ergab sich für das Publikum ein Abend voller musikalischer Überraschungen. Und auch die Besucher selbst hatten ihren Anteil am Gelingen, sorgten sie doch unweigerlich bei vielen Refrains für den Chor der "Rathaussaal Brothers & Sisters". Da läuft es einem schon ein wenig kalt den Rücken herunter, wenn fast 200 Leute bei "Will the Circle be Unbroken" einstimmen, dabei nach und nach den Lead im Gesang übernehmen. Pfaffenhofen grüßt Harlem.
Weniger Improvisation als zuvor bei den Oktober-Auftritten, musikalische Kontinuität über das Konzert hinweg durch zwei Musiker, die sich blind zu verstehen scheinen: die feinen Änderungen gegenüber den Vorjahren haben sich positiv ausgewirkt. Das Publikum im voll besetzten Saal war begeistert, was durch immer wieder aufkommenden Zwischenapplaus offenkundig wurde. "Thank you for Coming" - den Dank des Musikers an sein Publikum darf man gerne zurückgeben!
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