Die Akademie in der LKW-Werkstatt
(Wolnzach, ted)Evi Forsthofers Werkstatt ist allen Kunstorientierten bekannt. Dort gesellen sich zu schweren Werkzeugen filigrane Schmuckstücke am Wochenende des 1. Advents. Es stellt aber nicht nur die Hausherrin ihre Arbeiten aus, Künstler der verschiedensten Richtungen bekommen Gastrecht. Dies traf dieses Wochenende für 11 Studenten der Akademie der Bildenden Künste, München, zu. Ihre Werke verblüfften die Kunstsinnigen.
Die Studenten der Klasse Res Ingold zeigten keine Kunst zum Tragen oder fürs Wohnzimmer. Mal waren es drei Glasscheiben mit weißen Linien bedruckt/bemalt, die hintereinander gehängt eine Fernrohr-Perspektive ermöglichten. Spiegelteile auf Glasscheibe reflektierten oder ließen dazwischen durchblicken. Drei Schlafsäcke symbolisierten das Schlafen auf der Flucht, ergänzt um Schlafkappen. Daneben ein Karusell der Träume, das sich wirklich elektrisch betrieben drehte. Die Studenten konnten ihre Metapher also voll ausleben. Auf Käufer hatten sie keine Rücksicht zu nehmen.
So konzentrierten sich die Besucher auf die Kunstschmuckstücke von Evi Forsthofer und Tabea Wimmer. Die in Portugal lebende Wimmer war natürlich nicht anwesend. Doch zeigte sie erstmals Schmuck mit Metaphern der Digitalisierung bzw. IT, also mit nachgebauten Chip-Karten in edelster Form. Eine Weltneuheit. Sie wurde dem Thema „Werkzeugkörper“ am besten gerecht.
Mit einem selbst gedrehten Video führten zwei Studentinnen am Freitagabend, der Eröffnung, in ihre Werke gekonnt ein. Für die Hausherrin brachten sie einen Blumenstrauß und viele Sektflaschen mit, die ihrerseits die Gäste mit Häppchen und Getränken verwöhnte. Viele Wolnzacher folgten der Einladung. Die Werkstatt als Ausstellungsraum hat ihre Faszination noch lange nicht verloren. Erstmals stand ein Golf aus der Schrottpresse grau gespritzt im Hof als Eyecatcher und Kunstwerk der ganz besonderen Art. Natürlich auch von den Studenten.
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