Bauernpräsident fordert Schonung von landwirtschaftlichen Flächen im LEP
(München / Pfaffenhofen, hal/rt)Bauernverbandspräsident Walter Heidl. Archivbild: Alfred Raths
Der Flächenverbrauch in Bayern hat 2015 mit rund 13 Hektar pro Tag nach kurzzeitigem Rückgang wieder zugenommen. Am heutigen Dienstag endet die Frist zur Stellungnahme zu den geplanten Änderungen im Landesentwicklungsprogramm (LEP). IN diesem Zusammenhang fordert Bauernpräsident Walter Heidl die Schonung von landwirtschaftlichen Flächen im LEP, denn Acker- und Grünland sollen als Lebensgrundlage erhalten bleiben.
Der Bayerische Bauernverband (BBV) betont erneut, dass der Erhalt von landwirtschaftlichen Nutzflächen unbedingt notwendig ist. „Grund und Boden ist unser aller Lebensgrundlage – zur Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und nachwachsender Rohstoffe für das tägliche Leben“, sagt Heidl. Der Erhalt von landwirtschaftlichen Nutzflächen sei nicht nur entscheidend, um weiterhin regionale Lebensmittel erzeugen zu können, sondern auch für den Erhalt der Artenvielfalt sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel. Der Bauernpräsident fordert deshalb, dass bei Infrastrukturmaßnahmen, beim Netzausbau oder der Schaffung von neuem Wohnraum landwirtschaftliche Flächen geschont werden.
Kritisch sieht der BBV die geplante Lockerung des Anbindegebots für die Ansiedlung von Gewerbe- oder Industriegebieten an Autobahnanschlussstellen im LEP. Damit drohe eine weitere Flächeninanspruchnahme und -versiegelung. „Unser fruchtbarer Grund und Boden darf nicht weiter einfach zubetoniert werden. Es geht um die Existenzgrundlage unserer bäuerlichen Familienbetriebe“, sagt Heidl.
„Was wir gestalten und erhalten müssen, sind lebendige Dorfkerne als wirtschaftlicher und sozialer Mittelpunkt der Menschen im ländlichen Raum. Dafür brauchen wir schlüssige Konzepte für die Innenentwicklung und keine weiteren Erleichterungen von Gewerbeansiedlungen auf der grünen Wiese.“ Es gebe bereits jetzt umfangreiche Ausnahmen vom Anbindegebot im LEP. „Statt das Anbindegebot weiter aufzuweichen, sollte der vorhandene Spielraum genutzt werden“, so Heidl.
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