In Gerolsbach wird gefeuert statt gefeiert
(Gerolsbach, rs)Statt gefeiert wird Köchin Wally an ihrem 25jährigen Jahrestag im "Gourmet-Gigl" gefeuert; Jungkoch Felix hat ohnehin andere Pläne mit dem Gasthaus als Wirt Rudi; und zu guter Letzt gilt es - wie in jedem anderen Boulevard-Stück auch - Paare zueinander zu bringen. Der "Gourmet-Gigl" heißt die diesjährige Aufführung der Theatergruppe im FC Gerolsbach. Am Samstag war Premiere im Gasthaus Breitner.
Dass gekocht wird in einem Gasthaus, ist ja zunächst einmal nichts Außergewöhnliches. Dass aber die Kulisse eines Theaterstücks, das in einem Gasthaus aufgeführt wird, wiederum die Küche eines Gasthauses darstellt, das ist schon etwas Besonderes. Die Gerolsbacher Theatergruppe führt in dieser Spielzeit das Stück "Der Gourmet-Gigl" von Marie Theres und Reinhard Schlüter auf. Das Stück spielt in der Küche eines Restaurants. Die Aufführungen wiederum finden im großen Saal des Gerolsbacher Gasthauses Breitner statt. So kommt es, dass die Kulisse des Theaterstücks "wie die Faust aufs Auge" in den Veranstaltungsort passt. Die Verflechtung zwischen Realität und Schauspiel geht aber noch weiter, hat doch Wirt Benedikt Breitner (der "echte" Wirt) die beiden Speisen, um die es bei seinem schauspielenden Pendant geht, auch auf seine Speisekarte genommen. So können die Besucher der Aufführungen ganz real das "Böfflamott" oder den "Brandlbörger" des Theaterstücks bestellen.
Die Geschichte des "Gourmet-Gigl" ist schnell erzählt: Wirt Rudi Raudaschl (Georg Marquart) schafft es durch seine raue Art, die Köchin Wally (Sonja Zeindl) ausgerechnet an ihrem 25jährigen Dienstjubiläum derart zu verärgern, dass diese fortan beim Konkurrenten Dornauer (Rudi Lönner) arbeiten will. Zu allem Übel nimmt sie ihr Kochbuch mit vielen alten Rezepten mit, unter anderem auch das des sagenhaften "Böfflamott à la Wally", was dem Restaurant immerhin einige Hauben im Gourmetführer eingebracht hat. Für Jungkoch Felix (Albert Zaindl) ist es die Chance, kann er doch endlich seine Ideen für einen modernen “Gourmet-Gigl“ anbringen und von verschiedenen Burger-Varianten träumen. Hierbei erhält er Hilfe von Raudaschls Tochter Karolin (Lena Solich) und mehr oder weniger von seiner Küchenhilfe Steffi (Magdalena Knöferl). Der Gemüsehändler Winkler (Georg Walter) steht leider immer im Weg und als Krönung des Durcheinanders hat sich auch noch die Gourmetkritikerin Turek (Anke Krabbe) angekündigt …
Das Ensemble der diesjährigen Aufführung mit Regisseur Werner Etzeldorfer (2. von links)
Seit 2012 gibt es wieder Theateraufführungen in Gerolsbach. Mit dem "Gourmet-Gigl" haben die Verantwortlichen ein Stück ausgesucht, dass Tradition und Moderne über Jung und Alt zusammenbringt. "Ein Global Player muaßt sein, wennst in der internationalen Gastronomie mitmischen mächst", formuliert Felix seine Vision des zukünftigen modernen Gasthauses. "Gä, und du wärst so ein Global Bayer?", fragt ihn Karolin verständnislos. Und weiter geht's bei Felix mit seinen Ideen vom Drive-In, davon, dass alles "digital upgedated" wird und dass er die "finanztechnische component map schon längst analysiert" hat. Dass bis zum Ende der Geschichte ein Jeder der "Player" seine ganz speziellen Visionen umsetzt und natürlich auch Jede(r) ihm/ihr angestammte Partnerschaft findet, das versteht sich bei einer derartigen - im wahrsten Sinne des Wortes - Wirtshaus-Komödie von selbst.
Regie führt Werner Etzeldorfer, als Souffleuse unterstützt Michaela Schaipp. Aufführungen gibt es noch am kommenden Wochenende: Freitag, 11.12. und Samstag 12.11. jeweils um 20.00 Uhr sowie am Sonntag 13.11. um 19.00 Uhr im großen Saal des Gasthauses Breitner in Gerolsbach. Karten gibt es zum Preis von 7 €uro im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank Gerolsbach, Restkarten dann an der Abendkasse.
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