Plädoyer für den bayrischen Dialekt
(Airischwand, ctg)
Einen sehr vergnüglichen Abend rund um die bayrische Sprache veranstaltete die Volkshochschule Nandlstadt am Freitag im Huberhofes von Airischwand. Das Publikum im fast vollständig gefüllten Saal amüsierte sich herzlich, meldete sich eifrig mit zu Wort und folgte bgeistert den Erläuterungen von Gerald Huber, Redakteur und Autor beim Bayrischen Rundfunk.
Dieser machte keinen Hehl daraus, wie wichtig ihm der bayrische Dialekt ist, ein Thema, zu dem er schon Bücher und Aufsätze geschrieben hat. Mit großem Hintergrundwissen erklärte er die Wortherkunft vieler bayrischer Wörter, z.B. direkt aus dem Lateinischen: a klebriger Pap kommt z.B. von Papa = Brei. Nicht zu verwechseln mit Pap, mit hellem a gesprochen, was den Vater meint. Allein schon, dass das Bayrische verschieden klingende a hat, die dem Wort eine gänzlich andere Bedeutung geben, ist faszinierend und macht es, laut Huber, oft dem Hochdeutschen überlegen. Durchsetzt mit witzigen Anmerkungen, z.B. über die verschiedenen Bedeutungen von "Fotzn" - "ein Fotznspangler ist kein Frauenarzt"- oder den Unterschied zwischen "braucha" unf "gebraucha" - "ein Pfarrer braucht a Pfarrersköchin, aber ....." garantiert er für Lacher des amüsierten Publikums.
Begleitet wurde er von Maria Reiter, einer wirklich virtuosen Akkordeonspielerin, die nicht nur ihre gemeinsamen bayrische Gstanzl begleiten kann, sondern auch spanische oder französische Klänge auf ihrem Instrument hervorzaubert.
Aber Huber spart auch nicht mit krirtischen Anmerkungen zum Thema Dialekt, der immer mehr verflacht, "kraft- und seelenlos" wird, weil er zuwenig original gesprochen wird. Da müsse man sich ein Beispiel an den Österreichern nehmen, die ihre Sprache lebendig erhalten, sogar neue Wortschöpfungen wie das "Pickerl" kreieren.
Sein Resümee: "Dialekt macht schlau", und vergnüglich war es sowieso.
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