Rama dama für Unke und Frosch
(Fernhag / Eck , rt)Kräftig Hand angelegt haben Amphibienschützer heute im Rieder Buch bei Fernhag zum Schutz der Gelbbauchunke.
Biotopflege betrieben haben am heutigen Nachmittag Mitglieder und Unterstützer des Landesverbands für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern (LARS) im Scheyerer Gemeindewald und in einem Feldgehölz zwischen Jetzendorf und Eck. In einem Fall galten die Bemühungen den Gelbbauchunken, im anderem den Laubfröschen.
Unter der fachkundigen Leitung von LARS-Amphibienkennerin Angela Grau trafen sich im Rieder Rieder Buch, ein Waldstück bei Fernhag, mit ihr sieben weitere junge aber auch ältere Helfer, um in vier extra im vorigen Jahr angelegten Lehmteichen einen passenden Laichplatz für die Gelbauchunken herzurichten. Bewaffnet mit Sense, Rechen und Grabspaten entfernten sie Bruchholz und große Teile der wuchernden Vegetation.
Lehmtümpel wie diese im Rieder Buch brauchen die Unken zur Fortpflanzung.
„2015 wurden dort Gelbbauchunken-Hüpferlinge ausgesetzt“, erzählt Grau. Dieses Jahr habe sie immerhin vier davon dort beobachten können. „Die waren aber noch zu klein zum Laichen. Nächstes Jahr sollte das Biotop für die Unken aber optimal zum Ablaichen sein.“ Von Vorteil sei, dass bei allen vier Tümpeln der Wasserstand geregelt werden kann, denn die Tümpel würden erst nach der Laichzeit für die Unken aber auch die Grasfrösche und Erdkröten geflutet.
Stunden später waren die Laubfroschteiche nahe der Ortschaft Eck an der Reihe. Das beinahe 700 Quadratmeter große Areal war kürzlich von einem Amphibienfreund bereits mit der Sense gemäht worden.
„Hier geht es nur noch um die Feinarbeiten, noch mal nachmähen und zusammenrechen. Eventuell auch ein bisschen graben, Grasbüschel aus den teilweise trockenen Gewässern raus und ähnliches§, erläutert Grau. Dieses Jahr hätten die Laubfrösche von März bis Juli dort ausdauernd gerufen, und zwar wohl etwa zwölf Laubfroschmännchen. „2015 hatte ich nur sechs gezählt, also offensichtlich passt es ihnen da.“
Angela Grau aus Jetzendorf setzt sich für Frosch, Unke und Co. ein.
Die jährliche Pflege der Tümpel sei wichtig, so Grau, da diese ansonsten von den Tieren zum Ablaichen nicht mehr angenommen würden.
Laubfrösche wie auch Gelbbauchunken kommen in feuchten Laubmischwälder, Wiesen oder auch Gräben vor. Oft sind sie auf von Menschen geschaffene Sekundärlebensräume angewiesen. So wie auch bei Fernhag und Eck. Die Fortpflanzungsgewässer müssen flache und spärlich bewachsen bis vegetationsfrei sein und zwischen Ende April bis Anfang September wenigstens zwei Monate wasserhaltend. Insbesondere Gelbbauchunken legen ihren Laich etwa in Reifenspuren im Waldboden oder auch in Sand- Lehm-, Ton-, Kiesgruben.
Die Pflanzen-Räumungsaktion dauerte den ganzen Nachmittag und am Ende gab es für alle Helfer eine kleine Brotzeit sozusagen als Entschädigung für ein vielleicht entgangenes Kaffeekränzchen.
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