"Leader" Mitgliederversammlung zufrieden mit bisheriger Entwicklung
(Pfaffenhofen, wk)"Leader" ( französisch: Liaison entre actions de développement de l’économie rurale; deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen (LAG) erarbeiten mit den Akteuren vor Ort maßgeschneiderte Entwicklungskonzepte für ihre Region, die sogenannte Lokale Entwicklungsstrategie (LES).
Für dieses europäische Programm hatte sich erstmalig auch der Landkreis Pfaffenhofen beworben und in einem umfangreichen öffentlichen Beteiligungsprozess im Jahr 2014 einen Verein gegründet und eine Projektstruktur aufgebaut, die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm e.V. , bestehend aus Mitgliederversammlung, Lenkungsausschuss, Steuerkreis und Projektmanagement - angesiedelt im Landratsamt. Inzwischen sind bereits viele Vorschläge erarbeitet und auch schon Fördermittel zugesagt worden.
Leader Vereinsvorsitzender Landrat Wolf leitete die Sitzungen
Auf der 2. Mitgliederversammlung in diesem Jahr sowie in der anschließenden Lenkungsausschuss-Sitzung wurde der aktuelle Umsetzungsstand der Lokalen Entwicklungsstrategie sowie der Beschluss über die Entwicklungsziele gefasst sowie über neue Förderanträge diskutiert. Carmen Glaser, LAG-Managerin und Geschäftsführerin, stellte in ihrem Bericht den aktuellen Status der Projekte vor. „Wir konnten bisher so gut wie alle Ziele erreichen, die in der Lokalen Entwicklungsstrategie festgelegt wurden“, erläuterte sie. Lediglich im Bereich zur Förderung der Kreativwirtschaft fehle noch ein Projekt. Auch das Budget für Einzel- und Kooperationsprojekte sei aktuell völlig ausgeschöpft. Hier dürfe man allerdings nicht vergessen, dass dieser aktuelle Status eine Momentaufnahme sei, da die LEADER-Förderung ein dynamischer Prozess ist, es können immer wieder Gelder frei werden, entweder dadurch, dass Projekte vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Ingolstadt (ALEF) abgelehnt oder Anträge nicht gestellt werden. Das ALEF, vertreten durch Irmgard Neu-Schmid hat derzeit sehr viele Anträge vorliegen, die aufgrund der Personalkapazität nicht alle flott abgearbeitet werden könnten, so Irmgard Neu-Schmid, sie bat die Mitglieder deshalb um Geduld.
Da für das Leaderprogramm im Landkreis 1,5 Mio. Euro vorgesehen sind, wurden die Gelder auf die verschiedenen Entwicklungsziele aufgeteilt, wobei bei den Entwicklungszielen 2 und 3 ("Miteinander demographischen Wandel gestalten – zusammenhalten und Heimat erhalten" sowie "Förderung und Vernetzung von Tourismus, Freizeit und Regionalkultur") die Budgetgrenzen bereits überschritten sind, dafür bei den Zielen 1 und 4 ("Leben im Einklang mit der Natur fördern" sowie "Wirtschaft stärken und Bildung fördern") nicht ausgeschöpft sind. Unter Berücksichtigung beantragter Projekte mit positiver Prognose dürften dann aber alle Fördermittel ausgeschöpft sein.
Zum Schluss der Sitzung hatten die Mitglieder die Möglichkeit, Lob und Kritik zu äußern. Insgesamt gab es positive Äußerungen bis auf den bürokratischen Aufwand (ist halt so in der EU!). Auch die Öffentlichkeitsarbeit könnte stärker werden, so einige Äußerungen, doch das LAG-Management informiert laufend im Internet (s.u.) und gibt auch einen Newsletter heraus der unter http://www.lag-landkreis-pfaffenhofen.de/ bestellt werden kann. Darin wird laufend über die geförderten Projekte und Ziele informiert.
Leader-Managerin Carmen Glaser und Assistentin Lisa Zeidler präsentierten die Ergebnisse
In der nach der Mitgliederversammlung folgenden Lenkungsausschuss-Sitzung wurden zwei Projekte vorgestellt, zum einen der Wunsch des Gartenbauvereins Geroldshausen, der eine automatische Obstpresse anschaffen möchte, um die Überlastung der ehrenamtlichen Helfer zu reduzieren - zum anderen der "Energie Effizient Einsetzen e.V." (eee) und der "Energie- und Solarverein Pfaffenhofen e.V.", die zusammen eine Studie über Biogene Rohstoffe für die Landkreise Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen erstellen wollen, um daraus ggf. die Errichtung von Anlagen zur Vergärung (Biogas), Hydrothermalen Carbonisierung, Pyrolyse oder Holzvergasung ableiten zu wollen. Da aber der Lenkungsausschuss nicht beschlussfähig war, wird die Entscheidung im Umlaufverfahren eingeholt.
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