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Recycling hilft beim Lernen - Bayernwerk erhält Spende für die Azubis

(Pfaffenhofen, wk)

Die Bayernwerke haben sich durch das Sammeln von Elektro-Sicherungssystemen (Stromsicherungen) dafür qualifiziert, dass sie vom gemeinnützigen Recyclingverein, dem NH/HH Recycling e.V., einen "Lernzirkelwagen" gespendet bekamen. Dieser Wagen enthält mehrere Koffer, in denen für Azubis der Elektrotechnik allerhand Wissenswertes, Lehrmaterial und Schaustücke enthalten sind.


Die feierliche Übergabe des Lernzirkelwagens durch Birgit Zwicknagel, die Vertreterin des Recyclingverbandes, erfolgte im Haus des Bayernwerks Pfaffenhofen in Anwesenheit von Azubis, Ausbildern und Führungskräften des Bayernwerks sowie Bürgermeister Thomas Herker.


Für die Laien unter den Anwesenden musste Birgit Zwicknagel erst einmal erläutern, was denn genau recycelt wird, und zwar sind es große Sicherungssysteme (auch Überstromschutzorgane genannt - vielleicht im ganz Kleinen vergleichbar mit den Haussicherungen), die Leitungen vor thermischen Überlastungen schützen sollen, d.h. vor Überlaststrom und Kurzschluss. In diesen "Sicherungen" steckt als wertvoller Rohstoff Kupfer und Silber. Die Sicherungen wurden und werden bedenkenlos in den Müll geworfen. 1995 gründete sich der Recyclingverein als Zusammenschluss deutscher Sicherungshersteller in Regensburg und wirbt seitdem für die Sammlung dieser "Sicherungen", die später eingeschmolzen werden und der Verkaufserlös des daraus gewonnenen Silbers und Kupfers für Lehre und Forschung, für Bildung, für Stipendien, für die Produktion von Fachliteratur sowie für Schulen und Universitäten gespendet wird. Ein Teil dieser Spendenbeträge fließt auch in die Lernzirkelwagen, die immerhin einen Wert von 7.000 Euro präsentieren - bisher wurden diese Lernzirkelwagen an über 100 Institutionen verteilt. Der zusätzliche Vorteil des Recyclings ist, dass durch die Gewinnung des Silbers und Kupfers aus 1 to Recyclingmaterial der Abbau von 100 to Erz eingespart wird, wobei aus 1 to Recyclingmaterial 200 kg Kupfer und 2 kg Silber gewonnen werden. Der Recyclingverein hat das System auch in anderen europäischen Ländern aufgebaut (Frankreich, Niederlande, England), doch auch in Deutschland selbst bestehen noch viele Möglichkeiten weitere Sammelstellen einzurichten, denn nach den Verkaufszahlen der Sicherungssysteme könnten jährlich 600 to recycelt werden, derzeit liegt die Recyclingmenge aber nur bei knapp 215 to.


Bürgermeister Thomas Herker ging in seiner Rede auf den Gedanken ein, dass die Erde uns nur von den nachkommenden Generationen geborgt sei und dass man mit ihr sehr pfleglich umgehen müsse, denn wenn der heutige Rohstoffverbrauch so weiter gehe, bräuchten wir bald noch eine zweite Erde. Er lobte deshalb die tolle Idee des Recyclingvereins, der mit seiner Idee den Nachhaltigkeitsgedanken unterstützt.

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