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Legasthenie im Klassenzimmer

(Rohrbach, wk)

Über Legasthenie referierte heute Frau Müller im Hofmark Gesundheitszentrum und über die Möglichkeiten, diese Lese-/Rechtschreibstörung zu erkennen und Mittel und Wege zur Unterstützung der Kinder zu finden, denn Kinder sollen nicht belastet, sondern soweit wie möglich beim Lernen unterstützt werden, denn auch diese Kinder können alle möglichen Schulabschlüsse erreichen und sogar studieren, denn sie sind nicht dumm, sondern oftmals sehr intelligent.


Die Ursachen für eine Lese-/Rechtschreibstörung liegen in einer hoch komplexen Kombination mehrerer Faktoren. Das können unter anderem sein: Ein genetische Faktor - Hat ein Elternteil Legasthenie, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind selbst eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung entwickelt, erhöht. Dieser Faktor allein verursacht jedoch nicht zwangsläufig eine Legasthenie. Ein neurobiologischer/neurophysiologischer Faktor kann nach Forschungsergebnisse die Annahme unterstützen, dass die Fähigkeit, im Gehirn visuelle und auditive Informationen wahrzunehmen und zu verarbeiten bei Legasthenie beeinträchtigt ist.


Eltern sollten keine Angst haben, wenn sie schon früh erkennen, dass ihr Kind stockend oder undeutlich spricht, nicht die richtigen Worte findet oder eine einfache Geschichte vom Inhalt nicht widergeben kann; sie sollten deshalb einmal prüfen lassen, ob nicht eine Legasthenie besteht. Leider haben viele Eltern oft Angst, dass ihr Kind dann als dumm hingestellt wird, doch oft sind gerade Legastheniker hoch intelligent. Wenn es ums Lesen geht, erfassen sie oft nur den Anfang eines Wortes und denken sich den Rest dazu, ohne den Wortschluss zu beachten. Sie haben auch oft kein Gefühl, dass Worte nicht in einem Wortsalat geschrieben werden, sondern das jedes Wort seine eigene Bedeutung hat.


Das folgende schriftliches Besipiel soll einmal zeigen, wie sich ein Legastheniker beim Lesen eines Textes fühlen kann:


"es war einmaleinearmefraudiegebareinsöhnleinundweil eseineglückshutum hattealseszurweltka msowarihngeweissagte swürbeimvierz ehntenja hrbietochterdeskön igszurfr auhabemestrugsichzupaßberkönigdalbdaraufim sborfkamunbnieemmanbwußtep aßesb erkönigwar...."


Bei diesem Text ist zu erkennen, dass viele Wörter einfach zusammengezogen wurden, dass zum Beispiel ein d mal als p oder b, ein n mal als m geschrieben oder einzelne Buchstaben weggelassen wurden. Das stört einen Legastheniker nicht - er kann damit leben. Und hier ist Hilfe notwendig. Über diese Hilfen und die Anerkennung als Legastheniker referierte Frau Müller im Hofmark Gesundheitszentrum und machte Eltern Mut, sich den Problemen mit ihren Legasthenie-Kindern zu stellen. Wichtig ist dabei ein psychlogisches Gutachten, was aber auf jeden Fall vom Schulpsychologen bestätigt werden muss, bevor die Schulleitung über unterstützende Maßnahmen entscheiden kann. Wichtig ist auch, die Kinder zu Hause bei den Hausaufgaben nicht "fertig" zu machen und sie zu drängen, sondern ihnen Zeit zu geben und darauf zu achten, dass sie sich nicht ablenken lassen und einen freigeräumten Arbeitstisch haben. Sie hatte noch viele weitere Hinweise und Tipps, die den anwesenden Eltern Hilfe und Unterstützung sein konnten.

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