Virtuos losgefetzt
(Rohrbach, rt)Fotos: Alfred Raths
Swingin´ Blues & Boogie Woogie präsentierte Frank Muschalle am gestrigen Samstagabend in der nur noch wenige Monate betriebenen Rohrbacher Kulturwerkhalle Incontri. Mit einem langsamen Stück legte der Berliner los um dann aber volle Fahrt mit exzellent gespielten Boogie Woogie aufzunehmen.
Muschalle bekannte sich vor seinem Publikum dazu „Schnulzenfan“ zu sein und lies das auch das eine oder andere Mal hören. Was er spiele sei Tanzmusik und deshalb dürfe auch getanzt werden, meinte der Künstler. Doch im nicht ganz vollen Incontri wollten die Gäste seine temporeiche Musik, darunter etliche Eigenkompositionen, lieber im Sitzen genießen. Viele unvergessene Größen „seiner“ Musikrichtung hatte er mit im Gepäck.
Muschalle zählt heute weltweit zu den gefragtesten Boogie-Woogie-Pianisten. Normalerweise tritt der 47-Jährige im Trio zusammen mit dem Züricher Dani Gugolz und dem Wiener Peter Müller auf. Ins Incontri kam er zu seiner dortigen ganz persönlichen Premiere als Solist. Maschulle zeigte sich gut aufgelegt, flirtete mit dem Publikum und lobte die Gastgeber gleichermaßen begeistert. Das äußerte sich dann auch in seiner Spielfreude und am Ende gab es zwei Zugaben obendrauf. In einer holte er Künstlerkollegen Christian Willisohn auf die Bühne, um mit ihm zusammen auf den Tasten des betagten Klaviers - 99 Jahre ist es übrigens alt - virtuos loszufetzen. Die Zuschauerfinger schnippen und die Beine wippen im Takt zu den bluesigen Akkordfolgen. Entsprechend heftiger Applaus begleitete den Künstler den ganzen Abend hindurch.
Gemeinsam in bester Harmonie: Muschalle (l.) mit Willisohn im Duo am Incontri-Klavier.
Suche nach neuen Räumen für die Kulturwerkstatt
Incontri-Vorstand Herbert Folger wies darauf hin, dass es in beinahe auf den Tag genau im kommenden Jahr das Incontri nicht mehr an der jetzigen Stelle geben werde, da das Grundstück an einen Investor verkauft worden sei. In der kommenden Woche gebe es deshalb einen Besprechungstermin bei Bürgermeister Peter Keck, um auszuloten, ob ein geeigneter Ersatzspielort gefunden werden könne.
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