Gartenschau-Baustellenfest lockt trotz Regen viele Besucher
(Pfaffenhofen , rt)Fotos: Alfred Raths
Es war die letzte Gelegenheit, das Pfaffenhofener Gartenschaugelände vor seiner Eröffnung im nächsten Jahr zu besuchen. Am gestrigen Sonntag nutzten sie nach einem zaghaften Anlauf ab der Mittagszeit dann doch viele Interessierte und begaben sich auf Erkundungstour. Gleichzeitig startete Bürgermeister Thomas Herker den Dauerkarten-Vorverkauf.
In rund acht Monaten ist es soweit: Natur in Pfaffenhofen heißt es dann allerorts in der Kreisstadt. „Ein Sommer, den wir alle so schnell nicht vergessen werden“, prophezeite Herker beim Pressegespräch anlässlich des Baustellenfestes. Pfaffenhofen sei eine von vier Kommunen die beim Modellprojekt „Kommunales Flächenressourcen-Management" mitmachten und sich unter anderem bislang ungenutzte Flächen im Ortsinneren annähmen. Grün- und Erholungsflächen wolle man für den Bürger, erklärte der Stadtchef, darüber hinaus auch Fläche sparen und deshalb eher in die Höhe bauen. Die Gartenschau sieht er dabei als hervorragende Gelegenheit, diese Vorhaben voranzutreiben. Das "Privileg der Fürsten“, sei es zu früheren Zeiten gewesen, Parkanlagen zu bauen, merkte Herker dann noch scherzhaft an, dies könne er hier nun auch tun. Für den Bürger entstehe jedenfalls ein Wert, „den wir im Prinzip für Generationen schaffen.“
Mit ungefähr 300.000 Besuchern rechnet die Stadt während der 89 Tage dauernden Gartenschau. Kritikern, die unverhältnismäßig hohe Ausgaben dafür monieren, rechnet Herker vor, dass der Schulbau 45 Millionen Euro kostet, während für die Gartenschau sechs Millionen ausgegeben werden. Davon seien 2,6 Millionen Euro öffentliche Fördergelder abzuziehen, so Herker. Ein weiterer Posten seien die Durchführungskosten mit fünf Millionen Euro, doch auch davon würden lediglich zwei Millionen Euro bei der Stadt hängenbleiben. Die Gartenschau „ist das beste Geschäft, das die Stadt Pfaffenhofen die letzten 100 Jahre getan hat“, bemerkte Herker.
Die Landschaftsarchitektin Barbara Hutter stellte die Ilm als wesentliche Leitlinie der Planung heraus. Pfaffenhofen an die Ilm, nannte sie das und bemerkte, dass das Ziel sei die Umgebung des innerstädtischen Gewässers zum Premiumraum zu machen. Die Stadt habe „sehr viele begleitende Maßnahmen angestoßen; das ist nicht immer so“, lobte sie in Richtung Herker. Dauerhaft erhalten bleiben nach dem Ende der Gartenschau am 20. August kommenden Jahres werde den Bürgern ein grünes Herz der Stadt mit 5,8 Hektar, das sich auf die Ilminsel, den Bürgerpark und den Sport- und Freizeitpark aufteilt. Temporär lediglich wird das drei Hektar große Ausstellungsgelände am Festplatz sein.
Bürgermeister Herker kaufte die erste Dauerkarte für die Gartenschau.
Als eine Besonderheit bezeichnete Walter Karl, Gartenschau-Geschäftsführer und in dieser Position verantwortlich für die technische Umsetzung, die wegen ihrer verteilt liegenden Grünflächen „durchbrochene“ Gartenschau entlang der Ilm, die ein verbindendes Element darstellt. Weitgehend fertig sei man mit allen baulichen Maßnahmen, der Bürgerpark etwa sei zu 80 Prozent fertiggestellt.
Die vielfältigen Angebote stellte Karls Kollegin Eva Linder, ebenfalls Geschäftsführerin mit Schwerpunkt Durchführung, in den Vordergrund. Sogar eine eigene Gartenschau-Komposition sei in Auftrag gegeben worden, die dann alle zwei bis drei Wochen in konzertantem Rahmen in verschiedenen Variationen gespielt werde. Herausgestellt hat Linder auch dea Schmetterlingshaus, in dem zur Ausstellungszeit bunte Falter aus aller Welt zu bewundern sein werden. Ansonsten gibt es einen ganzen Katalog von Höhepunkten rund um die Gartenschau.
Herker war am Ende der Veranstaltung der erste Käufer einer Dauer-Eintrittskarte, die für Erwachsene 55 Euro kostet. Ihm folgten etliche weitere Interessenten und so bildete sich schnell eine Ansteh-Schlange. Der Bürgermeister hofft auf nicht nachlassendes Interesse daran, wie er bemerkte.
Die Dauerkarten gibt es unter anderem bei den Filialen der Hallertauer Volksbank, bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte in Pfaffenhofen oder auch beim Bürgerbüro der Stadt, dort jedoch erst ab 1. Oktober.
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