Standortfaktor Gewerbesteuer auf niedrigem Niveau
(Pfaffenhofen, hal/rt)Symbolbild: Raths
In Oberbayern bleibt die Gewerbesteuer nach wie vor unter dem bayerischen und bundesdeutschen Durchschnitt. Wie aus der neuen Broschüre der IHK für München und Oberbayern hervorgeht, beträgt der durchschnittliche Hebesatz im Regierungsbezirk 331 Prozent. Der Landkreis Pfaffenhofen hält dabei locker mit.
Für Unternehmen ist die Höhe des geltenden Gewerbesteuer-Hebesatzes ein entscheidender Faktor bei der Standortwahl. Bemessungsgrundlage für die Steuer ist der Gewerbeertrag eines Unternehmens. Oberbayerische Betriebe werden vergleichsweise wenig belastet. Bayernweit liegt der Wert, den Städte und Gemeinden individuell selbst festlegen, 8 Prozent, bundesweit sogar 66 Prozent höher.
Die Gewerbesteuer gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen der kommunalen Haushalte. Immer wieder wird jedoch eine Erhöhung des Hebesatzes als Instrument zur Haushaltssanierung genutzt. „Eine kontraproduktive Maßnahme, da eine Gemeinde somit im Standortwettbewerb langfristig an Attraktivität verliert. Eine Konsolidierung der kommunalen Haushalte darf in keinem Fall auf dem Rücken der Unternehmen ausgetragen werden“, so Robert W. Obermeier, Chef-Volkswirt der IHK. Seit dem Vorjahr haben in Oberbayern nur zwölf von 500 Kommunen den Hebesatz erhöht.
Im Landkreis Pfaffenhofen reicht die Spanne von 300 bis 345 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz von 240 Prozent rufen die Gemeinden Grünwald (Landkreis München), Pöcking (Landkreis Starnberg) und Stammham (Landkreis Altötting) auf.
In der frisch gedruckten Broschüre sind die derzeit geltenden Gewerbesteuer-Hebesätze aller oberbayerischen Städte und Gemeinden zusammengefasst. Spitzenreiter bleibt die Landeshauptstadt München mit 490 Prozent, es folgen die Gemeinde Kirchberg im Landkreis Erding mit 470 sowie die beiden kreisfreien Städte Ingolstadt und Rosenheim mit jeweils 400 Prozent.
Die Broschüre mit rechtlichen Tipps und allen Hebesätzen ist im Internet unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.
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