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Mia san a Rock'n'Rollende Country Band

(Rohrbach, rs)

Honky Tonk Five waren am Sonntagabend angekündigt zur Eröffnung der Herbstsaison des Rohrbacher Incontri Kulturvereins; von der Stammbesetzung der bayrischen Band blieb krankheits- und terminbedingt am Ende einzig Wulf Behrend übrig. Dem Publikum war's egal, war doch die Besetzung auf der Bühne alles andere als Ersatz. Mit Rock'n'Roll, Rockabilly und Country & Western ging es durch einen langen Konzertabend mit Unterhaltung vom Allerfeinsten.

In der Besetzung, wie sie in der Kulturwerkhalle auftraten, haben sie zuvor noch nie zusammen gespielt, merkte Wulf Behrend zu Beginn schon beinahe entschuldigend an. Das einzige jedoch, was darauf hindeutete, waren die gelegentlichen Absprachen zwischen den Songs bezüglich dessen, was als Nächstes kommen würde. Musikalisch harmonierten alle Bandmitglieder exzellent, Profis durch und durch mit einer nicht zu verkennenden Bühnenerfahrung. Routiniert wurde das Publikum einbezogen, die Musiker kokettierten untereinander und das Repertoire wurde kontinuierlich der jeweiligen Stimmung angepasst. Besonders Greg Nohr (Gesang, Gitarre, Piano) hatte von Beginn an die Show im Griff. Fast eine Session also, mit viel Improvisation in der Setlist, nicht aber in der Darbietung.


Honky Tonk Five in einer Besetzung, wie sie zuvor noch nie zusammengespielt hat

Die Rock'n'Roll Klassiker waren dabei natürlich alle vertreten: Chuck Berry, Bill Haley, Buddy Holly - kein Wunder, dass einige Damen zum Ende des Konzerts hin die Beine nicht mehr unter dem Tisch halten konnten und zu tanzen begannen. Hätte man's vorher erahnt, die eine oder andere hätte möglicherweise den Petticoat unter das Sommerkleid gezogen. Die Country Fans unter den Besuchern kamen aber bei alledem nicht zu kurz: "Jambalaya", "Tennessee Waltz" und "Ring of Fire" standen für sämtliche vorstellbaren Stilrichtungen der Nashville und Memphis Liebhaber. Bemerkenswert schön war dabei das Wiederhören mit dem - wie die Band schon vorher ankündigt - Kenny Rogers-Klassiker "Ruby (Don't take your Love to Town)". Die darin enthaltene Textzeile "I still need some company" mag stellvertretend stehen für die Anwerbeversuche Wulf Behrends, Ersatzmusiker für das Rohrbacher Konzert zu finden.


"Schwebte" auf einen Tisch im Publikum, spielte die Überkopf-Gitarre und vertrat die Stammbesetzung: Gitarrist und Sänger Wulf Behrend

Canned Heat's "Going up the Country", The Who's "Magic Bus" oder auch Bruce Springsteen's "I'm on Fire" - allesamt im Repertoire - sorgten dafür, dass der Konzertabend mit Honky Tonk Five fast zu einer Reise durch die Pop-Geschichte wurde; arrangiert war jedoch alles im Stile der Band: Rockabilly, Bluegrass, Country und eben Rock'n'Roll. Etwas Gutes hatte die notgedrungene Neuformierung der Band für das Publikum auch noch parat: aufgrund der Tatsache, dass es keine zuvor festgelegte und abgestimmte Reihenfolge der Songs und Setlist gab, schien die Band die Zeit ein wenig übersehen zu haben; denn ein derart langes Konzert hat man nicht alle Tage erleben dürfen. Bleibt an dieser Stelle nur, den erkrankten Musikern der Stammbesetzung allerbeste Genesung zu wünschen, verbunden mit der Information, dass sich die Vertreter allerbestens geschlagen haben!
 

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