Malven-Langhornbiene bleibt weiterhin Landkreisbewohner
(Freinhausen, rt)Fotos: Raths
Ein äußerst kleiner und damit auch empfindlicher Bestand der seltenen Malven-Langhornbiene kommt noch bei Freinhausen vor. Die Art steht auf der Roten Liste gefährdeter Tiere in Bayern. Dass sie hier nicht ausstirbt, darum kümmert sich Peter Bernhart als Mitglied in der Ortsgruppe des Bund Naturschutz in Reichertshofen. Seine diesjährige Beobachtungs-Sommerbilanz hat er nun vorgelegt.
„Die Flugsaison begann am 1. Juli, da war die erste erfolgreiche Zählung, und sie endete um den 12. August herum“, erzählt Bernhart. Besonders viele Bienen seien nahe der ehemaligen Radarstation, dem heutigen Gelände der Rüstungsfirma MDBA Schrobenhausen zu sehen gewesen. Dazu seien neue beflogene Malven in der Nähe festgestellt worden. „Unter anderem auch auch auf dem von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Pfaffenhofen angelegten Wildpflanzenacker.“
Interessant sei heuer gewesen, dass auf einer Wiese, die in den Jahren zuvor Beobachtungsschwerpunkt war, seit dem Maisanbau im Jahr 2015 und heuer es dort nur noch sehr wenige Malven und damit kaum mehr Malven-Langhornbienen gebe.
„Meine Kontakte zu den weiteren in der Bundesrepublik bekannten Vorkommen am Griesheimer Sand in Südhessen und am Kaiserstuhl wurden intensiviert. Die Flugtätigkeit dort begann fast zur gleichen Zeit“, berichtet der Naturschützer.
Eucera macroglossa, so der wissenschaftlicher Name der Malven-Langhornbiene, liebt Lebensräume mit rockenen, sandige Böden, wie sie die späteiszeitlichen Dünen bei Freinhausen bieten. Auf ihre Art hin identifiziert wurden sie dort im Jahr 2009 von Klaus Mandery, dem Autor der Roten Liste gefährdeter Bienen Bayerns. Nachdem der Unteren Naturschutzbehörde bekannt geworden war, dass die Malven-Langhornbiene im Landkreis vorkommt, wurden die Gemeinde und das Straßenbauamt informiert und instruiert, Flächen, wo beispielsweise die Wilde Malve vorkommt, nicht vor September abzumähen. Die Besonderheit der Malven-Langhornbiene ist nämlich, wie ihr Name schon andeutet, dass sie ausschließlich Pollen an Malvengewächsen, wie etwa auch dem Echten Eibisch, sammelt
Leider können Gartenbesitzer auch bei bester Absicht nicht sehr viel zur Verköstigung der Malven-Langhornbiene tun, denn "die im Garten als Zierpflanzen wachsenden Malven werden von den Bienen nicht beflogen", beobachtete Bernhart. Der Naturschützer habe vielmehr Erkenntnisse, dass diese Wildbienenart die Nähe zum Menschen sogar meidet.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.