Dach ab, Verletzter gerettet

Wie man fachgerecht ein Auto zerlegt, und zwar so, dass keiner womöglich verletzten Insassen zu weiterem gesundheitlichem Schaden kommt, das übten heute in einer Sonderaktion die Nachwuchskräfte der Reichertshofener Feuerwehr. Ein Kleinwagen wurde dazu fast in seine Einzelteile zerlegt.

Den ganzen Nachmittag dauerte die Simulation eines Verkehrsunfalles mit anschließender Rettung eines imaginären Verletzten am Steuer eines Kleinwagens. Unter der Anleitung von Kommandant Jürgen Lehner legten zehn Feuerwehrleute im Alter ab 16 Jahren gekonnt Hand an, um die Bergung möglichst schonend für die angenommenen Insassen auszuführen.

Der eine oder andere noch nicht sicher sitzende Handgriff wurde dabei von Lehner so lange korrigiert, bis alles passte. Unter anderem wurden dabei ein sogenannter Hydraulischer Rettungssatz mit Spreizer und Schere verwendet. Wichtig ist es für die Feuerwehrleute dabei zu wissen, welche Schneidetechnik sie verwenden müssen und an welcher Stelle genau geschnitten werden soll. „Dabei muss man immer an die patientenorientierte Rettung denken aber man darf bei einem Einsatz auch nicht die Gefahren wie etwa den Airbag aus den Augen verlieren“, so Lehner, der als Fachreferent für Feuerwehrwesen im In- und Ausland ein gefragter Spezialist ist. Eine weitere Herausforderung bestand in der Zerlegung der Frontscheibe. Doch mit einem besonderen Glasschneider war auch das kein Problem für die Floriansjünger. Am Ende des Unterrichtsnachmittages gab es dann für alle Beteiligten die verdiente Brotzeit – und das Auto war auf den ersten Blick nicht mehr als solches zu erkennen.