Birkenwertholz als Renditebringer
(Reichertshofen, rt)
Wie Wertholzerzeugung mit Birken durchaus erkleckliche Gewinne abwerfen kann und welche Voraussetzungen dazu notwendig sind, dies erklärte kürzlich der Höger Revierleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Benjamin Scharnagl, im Gemeindewald des Marktes Reichertshofen. Am praktischen Beispiel zeigte er dort gleich in natura, wies funktioniert.
„400 Euro Erlös pro Festmeter für Birkenholz erzielt werden“, ist Scharnagl überzeugt. In Finnland zumindest bewegten sich die Preise dafür auf diesem hohen Niveau. Mittelfristig, also in 50 bis 60 Jahren sei dies auch hierzulande möglich. Auf Kalamitätsflächen nach Sturmschäden oder Käferfraß und stillgelegte landwirtschaftliche Flächen besiedelt die Birke häufig als die erste Pionierbaumart die freie Fläche. Auf Standorten mit schwierigen Wuchsbedingungen ist die Birke den Buchen, Fichten oder Douglasien überlegen.
Waldeigentümer schlagen aufkommende Birken oftmals frühzeitig, um mehr Licht in den Bestand zu bekommen und verwenden die Stämme dann als Brennholz. Bei richtiger Behandlung muss das Holz jedoch nicht dem Ofen preisgegeben werden. Wenn das waldbauliche Ziel Birkenwertholz heißt, sollten die Stämme ast- und kernfrei sein, weißes Holz haben und eine Stammlänge von 5 bis 8 Meter bei einem Baumdurchmesser auf Brusthöhe von 40 bis 60 cm aufweisen.
„Wichtig ist eine frühzeitige und konsequente Förderung aller vorhandenen Zukunftsbäume“, meint Scharnagl und empfiehlt die Pflegeeingriffe bereits in den jungen Jahren des Bestandes.
Versäumt man dies, so reduziere sich jährlich der maximal erreichbaren Durchmesser und es steigere sich das Verkernungsrisiko. „Die Dimensionierungsphase sollte ab dem Alter von 15 Jahren eingeleitet werden“, sagt der Förster. Nur dann sei ein Brusthöhendurchmesser der Stämme von 60 cm erreichbar. Beginne man mit der Förderung erst im Alter von 20 Jahren, sei ein halber Meter kaum noch realisierbar.
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