Aktueller Warnhinweis der Polizei
(Pfaffenhofen, hal/rt )
Ein falscher Polizeibeamter hat in Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck) eine Seniorin betrogen. Da die Täter nach Informationen der Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin auch in den benachbarten Regionen aktiv sein werden, gab sie dazu einen Warnhinweis heraus.
Mit einer relativ neuen Betrugsmasche versuchen Betrüger, mit Anrufen bei älteren Bürgern zu Bargeld zu kommen. Dazu geben sie sich als Polizeibeamte aus und das fatale dabei ist, dass auf dem Telefondisplay des Angerufenen die Notrufnummer der Polizei, also 110, erscheint. Eine 77–jährige Rentnerin aus Gröbenzell ist jetzt dieser Masche zum Opfer gefallen.
„Die betroffene Seniorin war bereits vor einer Woche erstmals von einem angeblichen Polizeibeamten kontaktiert worden. Durch wiederholte Anrufe in den folgenden Tagen und der Vorspiegelung unterschiedlicher polizeilicher Szenarien, die der Mithilfe der Rentnerin bedürften, gelang es dem falschen Polizeibeamten das Vertrauen der Frau zu gewinnen“, so ein Polizeisprecher. Unter anderem mit dem Vorwand, dass angebliches Falschgeld geprüft werden müsse, habe der verbrecherische Anrufer die Frau dazu gebracht, insgesamt drei Mal Bargeld bei ihrer Bank abzuheben. Die Scheine hat sie jeweils an einen Unbekannten übergeben. Der betrogenen Frau entstand dadurch ein Schaden von mehreren tausend Euro. Als sich der angebliche Polizeibeamte nicht wie angekündigt zu Wochenbeginn meldete, schöpfte die Geschädigte Verdacht und erstattete Anzeige.
Aus den bisherigen Fällen, so das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, sei bekannt, dass bei diesen Anrufen sehr oft auf dem Telefondisplay als Telefonnummer des Anrufenden die „110“ angezeigt werde und der Anrufer sich als Polizeibeamter ausgebe. „Der angebliche Polizeibeamte stellt im weiteren Verlauf des Gesprächs meist Fragen zu Anwesenheitszeiten in der Wohnung, zum Schließzustand von Fenster und Türen und auch zur Aufbewahrung von Bargeld oder Wertgegenständen. Das Ziel dieser Anrufe ist, Betrugs- oder Diebstahlstaten anzubahnen.“
Bereits im Frühjahr 2016 gingen erste Mitteilungen über Anrufe von falschen Polizeibeamten bei den Polizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ein. Seit den Monaten Juni und Juli werden verstärkt derartige Fälle verzeichnet; insgesamt sind derzeit mehr als 90 Fälle bekannt. Nur in wenigen Fällen, wie jetzt in Gröbenzell, aber auch in Dachau, Freising oder im Landkreis Eichstätt, kam es zu Geldübergaben an die Täter. Am gestrigen Montag und auch am heutigen Dienstag sind der Polizei in Ingolstadt knapp ein Dutzend Anrufe gemeldet worden, die jedoch für die Täter erfolglos verliefen. „Es ist davon auszugehen, dass die unbekannten Täter weiterhin im gesamten Präsidiumsbereich versuchen werden, auf diesem Weg an für sie nützliche Informationen zu gelangen und Betrugs- beziehungsweise Diebstahlstaten zu verüben.“
Die Kriminalpolizeidienststellen Fürstenfeldbruck, Ingolstadt und Erding raten zur Vorsicht:
- Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein
- Im Telefondisplay angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten
- Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer (Pfaffenhofen 08441/80950, Geisenfeld 08452/7200) oder in dringenden Fällen auch kurz unter der 110.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.