Ohne Bus und Bahn kein Arztbesuch
(Mainburg / Kelheim, hal/sh)
„Zum Einkaufen nach Kelheim? Nur im Schulbus und einmal täglich.“ - Landratskandidatin Birgit Wack fordert nach ÖPNV-Test, einen Ausbau der Buslinien im Landkreis. „Das ist nicht zeitgemäß und ähnelt einer Weltreise. Wenn man nur von Mühlhausen nach Kelheim und zurück will, gibt es nur eine Verbindung – und diese nur an Schultagen. Das ist viel zu wenig und schränkt viele Leute ein." Birgit Wack, Landratskandidatin der Ökologisch Demokratischen Partei sieht den Landkreis in Zugzwang.
Um selbst zu erfahren, wie der ÖPNV funktioniert, setzte sich die engagierte Kandidatin gemeinsam mit einigen Bürgern und ÖDP-Vertretern eigens in den Bus. „Der Preis mit 4,40 Euro für ein Tagesticket ist in Ordnung, die Busfahrer wirklich sehr nett und das Umsteigen problemlos. Wenn mir aber Seniorinnen auf der Fahrt berichten, dass sie für Ihre Arzttermine nur ein sehr enges Zeitfenster haben, dann ist das bedenklich.“ Auskünfte zu weiteren Verbindungen im Internet nötigen ÖPNV-Nutzern im Landkreis höhere Kosten und Umwege auf und machen die Nutzung unrentabel. Aus wirtschaftlichen Gründen ist der öffentliche Nahverkehr an die Schulbusse geknüpft, „Die Schüler waren super nett und haben uns an ihrer Fahrt teilhaben lassen. Leider gibt es für die Verbindung keinen regulären Bus, immerhin fand so eine sympathische Begegnung der Generationen statt.“
Birgit Wack beim Studieren des ÖPNV Fahrplans
Auch die Umsteigezeit „Null Minuten“ bei der Testfahrt klappte. Bernd Wimmer aus dem Kreisvorstand der ÖDP Kelheim: „Schöner wäre jedoch, wenn die Taktzeiten des ÖPNV im Kreis verbessert würden. In Regensburg fahren die Stadtbusse tagsüber alle 10 Minuten. Das ist natürlich für den Landkreis Kelheim illusorisch. Allerdings hängt die Akzeptanz des ÖPNV sehr davon ab, wie viele Verbindungen pro Tag angeboten werden. Dies erscheint hier im Landkreis Kelheim stark verbesserungsbedürftig.“
Annette Setzensack, Kreisrätin der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) im Landkreis Kelheim und ÖPNV-Ausschussmitglied, unterstützt die Landratskandidatin Birgit Wack mit Ihrer Forderung nach mehr Verbindungen im Landkreis: "Der ÖPNV-Ausschuss des Kreistags beschäftigt sich seit einigen Sitzungen mit der Erstellung eines neuen Nahverkehrsplans für die nächsten Jahre“. Die von Birgit Wack identifizierten "Stolpersteine" seien auch in der bereits durchgeführten IST-Schwachstellenanalyse durch einen externen Gutachter erkannt worden.
Für den Nahbereich um Neustadt/Do. und auch die Verbindung nach Abensberg/Kelheim ist der Bedarf für zusätzliche Fahrten in der Haupt- und Nebenverkehrszeit bereits festgehalten, ebenso die verbesserungswürdige Taktung mit dem Schienenverkehr. Setzensack hofft, dass die angedachten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation mit der Verabschiedung des Nahverkehrsplans durch den Kreistag im Herbst auch budgetiert und baldmöglichst umgesetzt werden. „Der Kreistag steht in der Verantwortung gerade denjenigen gegenüber, die auf Bus und Bahn angewiesen sind.“
„Wir brauchen eigentlich ein Kombiticket für Bus und Bahn und damit eine weitere Anbindung an den RVV,“ so Birgit Wack. Die ÖDPler hoffen, dass so die Bewohner von Ortsteilen und Gemeinden ohne Bahnhof besser und unkomplizierter Städte mit Einkaufsmöglichkeiten und Ärzteversorgung erreichen können. „Ohne Bus kein Arztbesuch darf nicht sein, es muss auch über einen Einsatz von kleineren Bussen nachgedacht werden.“
Die ÖDP-Kreistagsfraktion unterstützt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als sinnvolle Investition für die Zukunft. Wack: „Die Mobilität im Landkreis darf nicht nur Autofahrern offen stehen“. Die ÖDP setzt sich im Landkreis für den maximalen Ausbau des ÖPNV ein und fordert ein umwelt- und bedarfsgerechtes Nahverkehrskonzept für alle Generationen.
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