Integration durch Bildung - Chance für Flüchtlinge
(Scheyern, rs)Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) möchte Flüchtlingen durch Hochschul-Weiterbildung eine verbesserte Chance auf Integration in Deutschland bieten. Um dies zu ermöglichen wird - speziell für die Region10 - ab September 2016 das Pilotprojekt "Integrationscampus Neuburg" gestartet.
Großes Interesse fand der Vortrag zum "Integrations-Campus" in Scheyern bei den Flüchtlingen und ihren Betreuern.
Der "Integrationscampus Neuburg" ermöglicht studierfähigen Flüchtlingen zum Wintersemester 16/17 Sprach-, Fachqualifizierungs- und Integrationskurse zu besuchen, welche durch den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) unterstützt werden. Ab dem Sommersemester 2017 bietet die THI den Flüchtlingen eine dreisemestrige fachliche Qualifizierungsphase, voraussichtlich in den Bereichen Wirtschaft- und Ingenieurwissenschaften, an.
Christopher Reuter (Foto) und Franziska Post vom Institut für Akademische Weiterbildung (IAW) der THI stellten das Pilotprojekt im Rahmen einer Informationsveranstaltung einem Kreis interessierter Flüchtlinge vor. Das sich aktuell in der Lesung befindliche Bayerische Integrationsgesetz soll als Grundlage des Pilotprojektes dienen. Der Vortrag wurde durch Christopher Reuter auf Englisch gehalten, da fundierte Englischkenntnisse eine der Grundvoraussetzungen für die Teilnahme am Kurs sind. Ungefähr 30 Flüchtlinge, vorrangig aus Syrien und dem Irak, nahmen an der Veranstaltung im Scheyrer Vereinsheim teil. Untergebracht sind diese zur Zeit in Mindelstetten, Schweitenkirchen, Jetzendorf oder Scheyern.
Direkt vor Ort wurden sogleich die ersten Erfassungsbögen ausgefüllt.
Qualifizierte Flüchtlinge weiter zu bilden und diese in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, sind die wesentlichen Ziele des Projekts. Planung und Initiierung liegen dabei in der Verantwortung der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die Durchführung der Weiterbildungsmöglichkeit und Unterbringung der Teilnehmer ist in zwei Gebäuden der Lassigny-Kaserne in Neuburg a. d. Donau geplant. Als geplanter Beginn für die Pilotgruppen ist für das Wintersemester 2016/2017 angedacht. In den Folgejahren soll das Programm und die Anzahl der Teilnehmer sukzessive erweitert werden.
"Wir sind eine der wenigen Hochschulen in Deutschland, die ein solches Projekt anbieten", verkündete Christoph Reuter nicht ohne Stolz. "Pack ma's", möchte man auf gut bayrisch ergänzen, denn das Potential ist - das wurde schon bei der Infoveranstaltung in Scheyern als eine von vielen dieser Art deutlich - zweifellos vorhanden.
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