Neuwahl gescheitert
(Hög, rt)Bleibt vorläufig Erster Vorsitzender des Höger Feuerwehrvereins: Johann Rockermeier.
Niemand zur Verfügung stellen wollte sich als Erster Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Hög bei der gestrigen Jahreshauptversammlung des Vereins im Gasthaus Söltl. Johann Rockermeier bleibt deshalb im Amt und somit auch die gesamte Vorstandschaft. Einen erneuten Anlauf soll es in wenigen Wochen geben.
Schon über ein halbes Jahr sucht man im Feuerwehrverein nach einem Nachfolger von Johann Rockermeier, der nicht mehr zu einer erneuten Wahl zur Verfügung stehen will. Nachdem sich am Samstagabend niemand bereit erklärte, sich für die Position zur Verfügung zu stellen und zwei vorgeschlagene Kandidaten abwinkten, wird die bisherige Vorstandschaft bis zu einem weiteren Wahltermin geschlossen im Amt bleiben.
Wahlleiter Michael Franken, Bürgermeister der Marktgemeinde (JWU), brach daraufhin die Wahl ab und bemerkte dazu, dass der Vorstand damit bis zu einer Neuwahl im Amt bleibe, um handlungsfähig zu sein. Laut Vereinsrecht, so war am Wahlabend zu hören, müsse dieser Termin zeitnah, das heißt innerhalb von maximal drei Monaten stattfinden. Sollte nach drei Monaten wieder kein Erster Vorstand gewählt werden, so würde das Amtsgericht für ein Jahr einen Verwalter bestellen, erläuterte der Feuerwehrvereinschef. Passiere dann wieder nichts, würde „nach einem Jahr über die Auflösung bestimmt“, sagte Rockermeier und appellierte: „Alle Mitglieder sind dazu aufgerufen, dass wir die Kuh vom Eis bringen!“
Bis Mitte Juni soll jetzt eine erneute Mitgliederversammlung einberufen werden. Das Problem habe man lediglich mit der Besetzung des Ersten Vorstandes, so Rockermeier am Rande der Veranstaltung. Für alle anderen Vorstands-Positionen stünden ausreichend Kandidaten bereit, die die notwendige Qualifikation mitbrächten.
Schlagkräftige Wehr
In seinem Jahresbericht ging Rockermeier auf die zahlreichen Veranstaltungen ein, die die Höger Wehr organisiert oder besucht hat. Darunter der Ski- und Rodelausflug zum Wilden Kaiser, die Ramadama-Aktion oder auch das Feuerwehrfest. Als „große Herausforderung“ nannte er die Jugendarbeit. „Wir müssen darauf achten, viele mitzunehmen, weitere Jugendliche gewinnen.“ Dabei müsse es einem bewusst sein, dass dies auch einen gewissen Geldeinsatz erfordere. Als guten Kompromiss bezeichnete Rockermeiere das von der Langenbrucker Wehr übernommene Feuerwehrfahrzeug: „Das macht uns schlagkräftig!“
Erster Kommandant Stefan Klotz
Viele Stunden für die Sicherheit der Bürger
Kommandant Stefan Klotz ging in seinem Bericht ebenfalls auf das Fahrzeug ein und bemerkte zur aus Kostengründen reduzierten Ausstattung, dass es zwar nicht schön sei, den Rotstift ansetzen zu müssen. Trotzdem sei damit nun ein guter Wurf gelungen, so Klotz sinngemäß. Mitte Mai werde das neue Einsatzfahrzeug nach dem Umbau von der Fachfirma übergeben und dann bald darauf in den Dienst gestellt. Klotz berichtete darüber hinaus von insgesamt 32 Einsätzen, darunter zwölf Brände. Dabei seien rund 400 Einsatzstunden zusammengekommen mit im Durchschnitt gut acht Mann pro Einsatz. Insgesamt 436 Übungsstunden und rund 387 Ausbildungsstunden wurden dazu noch von 32 aktiven Wehrmitgliedern (darunter sieben Frauen) für die Sicherheit der Bürger absolviert.
Freuen konnte sich Jugendwart Marc Geist über drei Jugendliche, darunter ein Mädchen, die im vergangen Jahr bei der Truppe waren, doch andererseits habe es „leider keinen Neuzugeng gegeben.“ Immerhin seien im aktuellen Jahr zwei Neuzugänge zu verzeichnen. Dass auch die Jugendfeuerwehr etwas bewegt zeigte sie bei 17 Übungen. Daneben kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Heuer gebe es etwa vom 25. bis zum 26. Juni eine Schlauchbootfahrt im Altmühltal. Interessenten könnten sich dazu gerne melden und sie müssten nicht zwingend Mitglied der Jugendfeuerwehr sein.
Nachdem Kassenwart Walter Ederer nach ordentlicher Kassenführung in seiner Bilanz ein deutliches Plus darlegte, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Gemeinsam anderen helfen
Franken bemerkte, dass die Marktgemeinde zu einen Kommune zähle, die das Thema Feuerbeschau sehr ernst nähmen. Ein Problem stelle wie andernorts auch die Tageslarmbereitschaft dar. Mit der Ansiedlung von Gewerbe und den damit verbundenen Arbeitsplätzen rechne er damit, dass dabei auch in dieser Frage eine Besserung eintreten könnte. Der Ortschef merkte an, dass es „ohne den Feuerwehrverein gar nicht gehen würde.“ Der Verein erfülle eine wichtige Aufgabe. Profitieren würde die Gemeinde und damit der Steuerzahler von der gut aufgestellten Höger Feuerwehr, die gut zusammenarbeite.
Kreisbrandinspektor Willi Kellerer sagte in seinem Grußwort: „Ohne Verein gibt es keine gute Feuerwehr.“ Alle gemeinsam wollten das Gleiche, und zwar dem anderen helfen. Die Höger hätten eine „tolle Feuerwehr.“ Ein besonderes Lob gab es für die Ausbildung der Feuerwehrleute und die Feuerbeschau in der Marktgemeinde uns ihren Ortsteilen: „Hut ab, da können sich so manche Gemeinden im Landkreis ein Vorbild nehmen.“
Unser Bild zeigt v.l.: Erster Kommandant Stefan Klotz, Christian Inderst, Sebastian Koid, Christoph Söltl, der zusammen mit Christian Weber (nicht auf dem Bild) zum Atemschutz-Geräteträger ernannt wurde, sowie Sebastian Priller (der zusammen mit Inderst und Koid eine Anerkennung für Engagement im Ehrenamt erhalten hat) und Erster Vorstand Johann Rockermeier.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.