Endlich Schluss mit Wurzeldrehwuchs
(Baar-Ebenhausen, rt)
Wie eine erfolgreiche Anpflanzung von Laubhölzern mit Containerpflanzen gelingt, das zeigten am heutigen Mittwochvormittag die Förster Benjamin Scharnagl und Martin Spies von der Pfaffenhofener Forstverwaltung im Gemeindewald von Baar-Ebenhausen. Dabei verwendeten sie Planzmaterial, bei dem durch ein spezielles Anzuchtverfahren Wurzeldrehwuchs nahezu ausgeschlossen ist.
Hartwandcontainer mit Luftschlitzen an den Seiten und am Boden sorgen dafür, dass die Wurzeln der jungen Bäume gerade herunterwachsen. „Dabei wirkt der Luftkontakt wie ein Wurzelschnitt“, so Spieß. „Sobald die Wurzelspitzen die Öffnungen erreichen, sterben sie ab.“ In der Baumschule stelle man die Anzuchtplatten daher mit etwas Abstand über dem Boden auf.
Unter der beim Absterben entstehenden Narbe bilden sich aktive Wurzelspitzen, die nach der Pflanzung schnell und auch kräftig austreiben. Für den Waldeigentümer bietet dieses Verfahren neben dem bereits genannten Vermeiden von Drehwuchs weitere Vorteile. Scharnagl nannte etwa den deutlich reduzierten Verpflanzungsschock und eine grundsätzlich höhere Anwuchssicherheit als bei ballenlosen Bäumen.
Revierleiter Benjamin Scharnagl erläuterte die Vorteile von Containerpflanzen.
Bewährt hätten sich die Containerpflanzen vor allem im vergangenen Sommer, der bekanntlich sehr heiß und trocken gewesen ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Containerpflanzen von der Auslieferung bis zur Pflanzung praktisch keine Wurzelschäden haben und weniger anfällig gegen Frischeverluste sind. Containerpflanzen sind in der Regel deshalb insbesondere im Jahr der Pflanzung in ihrer Anwuchsphase den wurzelnackten Pflanzen überlegen. Dies gilt vor allem bei Pflanzungen im späten Frühjahr und im Sommer sowie auf trockenen Standorten. Doch gilt auch wie bei wurzelnackten Pflanzen, sie vorzugsweise im Frühjahr und Herbst in die Erde zu setzen.
Ein Nachteil sei jedoch der höhere Pflanzenpreis. Allerdings könne der durch staatliche Förderung wieder wettgemacht werden, so Spieß. Dadurch seien dann zumindest die Kosten für die Pflanzen je nach Förderverfahren zu 100 Prozent gedeckt. Die gut ein Dutzend anwesenden Waldeigentümer konnten dann im Selbstversuch mit einem extra für Containerpflanzen konzipierten Werkzeug die kleinen Rotbuchen pflanzen.
Mit einem besonderen Pflanzspaten zeigte Förster Martin Spies, wie die jungen Bäume schonend in den Waldboden zu bringen sind:
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