Ein Stich nach dem anderen
(Pfaffenhofen, rt)Mit gutem Beispiel vorangehen und Blut abnehmen lassen wollte heute Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (r.), doch die Rechnung hat er ohne den Arzt gemacht. Nach dem Blutdruckmessen kam die Absage wegen Wolfs Chinareise, die ein Malariarisiko in sich bergen könnte.
Künftig kümmert sich der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis Pfaffenhofen um den Nachschub des Lebenssaftes. Am heutigen Dienstagnachmittag war dazu der Auftaktaderlass beim hiesigen Kreisverband zusammen mit Landrat Martin Wolf. Der wollte zwar Blut lassen, durfte aber nicht.
Der bislang im Kreis aktive Blutspendedienst des Städtisches Klinikums München stellt seine Tätigkeit ein, wie bereits von unserer Zeitung berichtet. Damit der dringend notwendige Nachschub an Blutkonserven nicht abreißt, hat der Pfaffenhofener BRK-Kreisverband im Landkreis die Sammlung für den „Blutspendedienst des BRK“ (BSD), ein Tochterunternehmen des BRK, organisiert. Bei ersten Blutspende-Termin im BRK-Haus an der Michael-Weingartner-Straße hat sich neben BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner auch Landrat Martin Wolf (CSU) zum Aderlass bereiterklärt. Doch der Arzt stellte fest, dass der Kreischef wegen seiner Chinareise eine Karenzzeit von vier Wochen einhalten muss, ehe er zum Spender werden kann.
"Dann nehme ich einen späteren Termin wahr", versicherte Wolf. Denn der BSD wird ab sofort regelmäßig zum Aderlass in den Landkreis kommen. BRK -Kreisgeschäftsführer Herbert Werner wollte ebenfalls spenden, doch ihm riet die Ärztin auf der am Ende erfolglosen Suche nach einer passenden Vene, den BSD doch besser anderweitig zu unterstützen. Der BRK-Kreisvorsitzende Hans Koziel machte glaubhaft geltend, dass er ebenfalls gerne von seinem Blut abgegeben hätte, doch bei ihm war von vorneherein klar, dass er aus Altersgründen nicht mehr als Spender in Frage kommt.
Auch BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner konnte ebenso wie BRK-Kreisvorsitzender Hans Koziel (Mitte) keine Blutspende abgeben, obgleich sie dies gerne getan hätten.
Ausnahmetermin
"So viele Blutspender, das habe ich in der Menge nicht erwartet", freute sich Koziel angesichts des großen Andrangs von Blutspendewilligen, die sich für den guten Zweck gerne in den Arm pieksen ließen. Zeit und Ort der heutigen Aktion waren allerdings eine Ausnahme. Denn die bisher gewohnte Terminstruktur ändert sich.
BSD-Gebietsreferent Edmund Chmeliczek kündigte an, künftig im Landkreis Pfaffenhofen grundsätzlich ein bis zwei Termine monatlich anzubieten. Diese seien dann in der Kreisstadt aber auch in Manching, Vohburg, Geisenfeld, Wolnzach, Reichertshausen und Scheyern. „Auch Reichertshofen könnte auf lange Sicht mit dabei sein“, ergänzte Chmeliczek unlängst bei einem Pressetermin. In den genannten Orten werde es dann jährlich jeweils etwa drei Termine geben, in Pfaffenhofen selbst vier, die dann jeweils an den Freitagen und den darauf folgenden Montagen seien. Die Ankündigungen dazu werden in gewohnter Weise gemacht.
Bltuspenden kann - fast - jeder
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 72 Jahren. Als Erstspender sollte man nicht älter als 64 Jahre alt sein. Frauen können viermal, Männer sogar sechsmal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollen die Blutspender ihren Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis.
Blutspendetermine und Informationen (auch zum kostenfreien Gesundheitscheck) sind unter der kostenlosen Hotline des Blutspendedienstes 0800 / 11 949 11 zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr oder unter www.blutspendedienst.com im Internet abrufbar. Für Fragen rund um die Blutspende steht beim Pfaffenhofener BRK Kathrin Zeiler unter der Telefonnummer 08441 / 4933-13 oder die BSD-Hotline unter der Telefonnummer 0800 / 1 19 49 11 zur Verfügung.
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