Neues "MAI Repair Café" gegründet
(Mainburg, sh)
Mainburg ist jetzt auch reif für ein Repair Café. Diese Tage kam es nämlich im Gasthof Seidlbräu zur Vereinsgründung eines „MAI Repair Café“, zu dem sich 32 engagierte Bürger aus der Region zusammengeschlossen haben. Dinge zu reparieren gerät in der heutigen Zeit immer mehr aus der Mode. In Repair Cafés wird genau dem entgegengewirkt. Nicht neu kaufen, sondern reparieren und damit so gut wie neu machen, lautet die Devise.
Verbraucher werden heute dazu erzogen, lieber neu zu kaufen und Altes wegzuwerfen. In sogenannten Repair Cafés, wie es demnächst auch eines in der Hopfenstadt geben wird, wird dieser Trend gestoppt: Einmal im Monat besitzt man die Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre bei Fairtradekaffee und Kuchen eigene, kaputte Gegenstände mitzubringen und diese gemeinsam mit ehrenamtlichen Experten wieder herrichten zu lassen. Inmitten unserer Wegwerfgesellschaft eine Gegenbewegung zu schaffen, ist das Ziel des „MAI Repair Cafés“, dessen Gründung quasi eine „Premiere“ im gesamten Landkreis darstellt. Bernd Wimmer, Ortsvorsitzender der ÖDP Mainburg, freute sich in seinem Grußwort, dass rund 40 Interessenten gekommen waren. Wimmer erläuterte zunächst die Grundidee des Vereins. Der Verein ist politisch und konfessionell vollkommen neutral. Gleichwohl ging die Initiative zur unabhängigen Vereinsgründung vom ÖDP-Ortsverband aus.
Bundesweit gibt es mittlerweile rund 400 solcher Einrichtungen, wovon 248 im Dachverband organisiert sind und viele davon in Bayern. Was es beispielsweise in Landshut oder Moosburg schon länger gibt, wollten engagierte Mainburger ebenso vor Ort etablieren. In den letzten Jahren entstand bei den Menschen wieder mehr der Wunsch, selbst Hand an ihre kaputt gegangenen Besitztümer anzulegen. In den Repair Cafés helfen ehrenamtliche Experten, die Mängel der defekten Gegenstände zu beheben. Unkosten werden über freiwillige Spenden der zufriedenen Besucher finanziert. Solidarität steht im Mittelpunkt, der Nachhaltigkeitsgedanke wird gestärkt – und bei lockerer Kaffee- und
Kuchenatmosphäre lernt man auch noch neue Leute kennen.
Getränkemarkt Ecker erste Heimat
Bei der Frage nach einer passenden Lokalität stieß Bernd Wimmer auf den Getränkemarkt Ecker in der Bogenbergerstraße 15. In dessen „Stüberl“ wird man sich zum gemeinsamen Arbeiten bis auf weiteres einmal im Monat an einem Sonntagnachmittag treffen. Den Ausführungen von Wimmer zufolge habe man bereits acht Ehrenamtliche gefunden, die sich als „Reparateure“ zur Verfügung stellen. Eine Satzung wurde bereits im Vorfeld entworfen und mit dem Finanzamt Landshut Kontakt aufgenommen. Wimmer betonte weiterhin, dass es sich um einen gemeinnützigen Verein handle, bei dem man zunächst von einer Eintragung ins Vereinsregister absehen wolle.
Bernd Wimmer Vorstand
Nachdem die Satzung des "MAI Repair Cafes" ausführlich diskutiert und beschlossen war, wurde Bernd Wimmer von allen Anwesenden zum 1. Vorstand erkoren. Ihm zur Seite stehen wird in Zukunft Alois Zilker als Stellvertreter. Das Amt als Schatzmeisterin übernahm Rosi Braunschweiger und als Schriftführer des „MAI Repair Cafés“ fungiert künftig Rolf Delventhal. Erfreulicherweise traten dem Verein in seiner Gründungsversammlung gleich 32 Mitglieder bei.
Mitmachen erwünscht
Die künftigen Treffen finden voraussichtlich einmonatlich am Sonntag von jeweils 14 bis 17 Uhr statt bei Getränke Ecker statt. Es dürfen maximal drei Gegenstände mitgebracht werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um möglichst kleine, handliche Dinge handelt, die reparaturfähig sind. Sperrige Waschmaschinen, Trockner etc. sowie Textilien dürfen nicht zum Repair Café mitgenommen werden. Folgende drei Reparatur-Termine wurden festgelegt: 10. April, 22. Mai und 12. Juni. Wer sich selbst einen Eindruck vom neuen Repair Café verschaffen will, ist herzlich eingeladen. Als Ansprechpartner steht Bernd Wimmer unter wimmer@hallertau.net bzw. Tel. 01577 3056094 zur Verfügung
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