Vertrauen in die Bank – Vertrauen in die Region
(Pfaffenhofen, hr)Anrdeas Streb und Thomas Lange: zufrieden mit den Zahlen. Foto: Regler
Eine Bank ist immer nur so gut, wie das Vertrauen, das die Kunden in das Geldinstitut haben. Wie hoch dieses am Ende ist, das zeigt die Jahresbilanz der Hallertauer Volksbank. Erstmals in der Geschichte stieg das Anlagevermögen auf über eine Milliarde Euro.
Es ist die erste Bilanz nach der Ära Zillner und auch die erste, die Thomas Lange gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Andreas Streb vorstellen durfte. Erst im September ist Lange in den Vorstand berufen worden. Seitdem hat sich für den Banker doch einiges verändert: „Man steht nun nicht nur in der Verantwortung, sondern auch in der Öffentlichkeit“, so Lange. Und so war es für ihn doch etwas Besonderes zum ersten Mal die Geschäftsergebnisse des vergangenen Jahres zu präsentieren.
Es sind Zahlen, die Andreas Streb und Thomas Lange zufrieden auf die Geschäfte der vergangenen 12 Monate blicken lassen, denn in fast allen Bereichen konnten solide Wachstumsraten erzielt werden. Alleine die Bilanzsumme konnte im Vergleich zum Vorjahr um 78 Millionen auf 1,28 Milliarden Euro gesteigert werden. „Wir können wirklich sehr zufrieden sein“, so Vorstand Andreas Streb. „Die Zahlen sind trotz der Niedrigzinsphase besser als wir es erwartet hätten.“ So konnte man beim Anlagevermögen einen Zuwachs von mehr als sieben und beim Kreditvolumen eine Steigerung von über acht Prozent verzeichnen.
Zahlen, die für Ruhe und Sicherheit sorgen sollten. Doch beim Blick nach vorne offenbaren sich bei beiden Vorständen schon gewisse Sorgenfalten, nicht aufgrund der eigenen Bank, sondern mehr aufgrund der Vorschriften und Regeln, die nach der Bankenkrise auf die Geldinstitute einprasseln. Dass der Finanzmarkt reguliert werden muss, das sehen auch Andreas Streb und Thomas Lange, und verweisen auf den Computerhandel, bei dem innerhalb weniger Zehntelsekunden Waren in New York eingekauft und in Shanghai verkauft werden. Warum man dieses System der Regulatorik auf ein System anzuwenden versucht, das sich in der Vergangenheit als stabil und krisenfest erwiesen hat, das können sich die beiden nicht erklären. „Mit dieser Reglementierung zwingt man regional arbeitende Geldhäuser zu Fusionen“, so Lange.
Das beste Beispiel für diese Aussage hat man direkt vor der eigenen Haustüre, denn derzeit laufen bei der Sparkasse Verhandlungen über eine mögliche Fusion. Das niedrige Zinsniveau und die steigenden Kosten für Dokumentation sind dabei sicher ein Faktor. Auch bei der Hallertau Volksbank spürt man diesen Druck. „Zwar können wir derzeit nicht absehen, wann sich die Zinslage grundlegend ändern wird und so drücken die niedrigst Zinsen auch auf unsere Bilanz, einen Druck zu einem Zusammenschluss mit anderen Banken verspüren wir aber derzeit nicht“, so Lange. Insgesamt steht man der Entwicklung, die das System der Regionalbanken verändern soll, mit einer gewissen Skepsis gegenüber. „Es waren letztlich die Geldinstitute vor Ort, die den Mittelstand in der Krise auch mit Geld versorgt haben, während unter den großen Häusern Misstrauen herrschte“, erklärt Andreas Streb. Warum nun letztlich ein System, das sich in der Krise bewährt hat und schlussendlich maßgeblich zur Stabilität beigetragen hat aufgegeben werden soll, das können sich die Pfaffenhofener nicht erklären.
Eines aber zeigen die Zahlen in der Bilanz der Bank auch ganz deutlich: Das Vertrauen im vergangenen Jahr ist trotz schwieriger wirtschaftlicher Umstände gestiegen.
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