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Raser bekommt man nicht in den Griff

(Hög, rt)

 

Ordentlich gefüllt mit interessierten Bürgern war das Gasthaus Söltl in Hög bei der vierten Bürgerversammlung des Marktes Reichertshofen. Einen Schwerpunkt der Fragen an Bürgermeister Michael Franken (JWU) bildete der Autoverkehr von und zum Sonnenkindergarten im Ortsteil Hög.

Zunächst war das schnelle Internet gefragt. Ob es ein Glasfaserkabel bis Hög geben werde, war anfangs der Versammlung die Frage. Ja, dies werde gemacht, so der Bürgermeister. Auch die dazu notwendigen Verteilerkästen würden kommen, bis zu 50 MBit Geschwindigkeit werde wohl zu erreichen sein. Temporeduzierung dagegen wurde gefordert für den Langenbrucker Weg. Es sollten dort maximal 50 Stundenkilometer erlaubt sein. Franken wolle dies mit der Polizei besprechen, versprach er.

Zu schnell gefahren werde auch am Försterberg, an dessen Ende der Sonnenkindergarten ist, so die Meinung von Bürgern. Es wurde dabei unterstellt, dass ausgerechnet die einen oder anderen Eltern der Kindergartenkinder Gas geben. Verkehrserziehung sollte die Polizei anstelle der Kinder den Erwachsenen angedeihen lassen. Es türmten sich weitere Kritikpunkte auf: parkende Autos, fehlender oder doch vorhandener Gehweg, Bergabfahrten im Rückwärtsgang. Dies führte in der Folge zu einer kontroversen Diskussion der Bürger untereinander. Da es am Försterberg tatsächlich nur einen kurzen Gehweg gibt und ansonsten links und rechts der Fahrbahn einen mehr oder weniger breiten Grünstreifen, sagte Franken zu, dass er nach einer Ortsbesichtigung gegebenenfalls den grasbewachsenen Randstreifen aufschottern lassen wolle.

Entgegen Gerüchten: Asylbewerberunterkunft derzeit nicht geplant  

Ob es denn einem Gerücht zufolge tatsächlich stimme, dass in Ronnweg eine Asylbewerberunterkunft gebaut werde, wollte ein weiterer Fragesteller wissen. Der Ortschef bestätigte dazu, dass ein Antrag auf Bebauung im Außenbereich vorgelegen habe. „Darüber wurde gesprochen“, so Franken, doch von einer konkreten Planungsabsicht gehe er nicht aus. Dass je nach Lage der Dinge in Zukunft auch in Ronnweg oder Hög derartige Unterkünfte entstehen könnten, dies wollte er damit aber nicht ausschließen.

42-Tonner durch Hög

Die Durchfahrt schwerer Lastkraftwagen, es war die Rede von 40 bis 42-Tonnern, durch Hög, eventuell um abzukürzen, monierte ein Bürger und wies darauf hin, dass die Straße dafür nicht ausgelegt wäre. Der Bürgermeister wird deswegen mit der Polizei sprechen und deren Rat einholen, so die Auskunft. Ein Fußgängerweg vom Ortsausgang bis zum Feuerwehrhaus wurde angeregt. Franken erklärte, dass die Gemeinde - wie fälschlich häufig angenommen werde - dort keinen Grund besitze. Kosten in Höhe von über 100.000 Euro stünden bei einer Realisierung ins Haus. Drei frühere, gleichlautende Anträge wurden bereits von den Gemeinderäten abgelehnt. Den Vorwurf, dass in Hög, im Gegensatz zu den restlichen Ortsteilen, wenig Projekte (mit Ausnahme der Brückenerweiterung an der Autobahn) gemacht würden konterte Franken mit dem Hinweis auf das Verhältnis der Einwohnerzahlen und dass immerhin ein Feuerwehrhaus für 350.000 Euro gebaut worden sei.

Keine Flüchtlingskinder nach Hög

Dann kam die Frage nach dem Stand der Dinge zum Radweg nach Fahlenbach. Die Schwierigkeit, so der Bürgermeister, sei, dass 90 Prozent der Strecke auf Rohrbacher Flur lägen und die Fahlenbacher Gemeinderäte sich bereits gegen den Bau ausgesprochen hätten. Eine Chance besteht über das staatliche Wegeausbauprogramm 2020 bis 2015. Die Kosten würden bei Aufnahme darin übernommen. Einen Antrag gebe es dazu bereits und der Flächenerwerb dürfte nur eine marginale Rolle spielen, da der Grund hauptsächlich den Bayerischen Staatsforsten gehöre. Aufklärung über den Wahrheitsgehalt eines Gerüchtes wollte ein Bürger, dem zu Ohren gekommen ist, dass angeblich drei Flüchtlingskinder nach Hög kommen sollten. Franken, der dazu auch auf die beschränkten Kapazitäten des örtlichen Kindergartens verwies: „Ich wüsste nicht, woher die kommen sollten.“ Ob denn mit dem Bau von Windräder nahe Hög zu rechnen sei, war eine weitere Frage. „Einwände würden in einem Verfahren dazu abgewogen“, beruhigte Franken. Sollte die Gemeinde Geisenfeld einen Bebauungsplan aufstellen wollen – wovon nichts bekannt sei – so würde die Gemeinde Reichertshofen dazu befragt.

Mehr Radarkontrollen in Ronnweg

Am Ende der Veranstaltung gab es noch die Frage nach Radarkontrollen in Ronnweg, nachdem dort zu schnell gefahren werde, wie ein Bürger meinte. Wenn dann schon mal kontrolliert werde, dann sei der Zeitpunkt immer schlecht gewählt. Franken sagte dazu, dass es das Problem der zu schnell fahrenden Fahrzeugführer an jedem Ortseingang gebe. Zum Blitzen habe man sich im Gemeinderat auf bestimmte Zeiten verständigt. In der Regel würden Radarkontrollen nach 17 Uhr nicht mehr gemacht. „Wir können keine 24 Stunden überwachen und die Ausreißer bekommen wir nicht in den Griff.“ Für einen „Dauerblitzer“ gebe es strenge Regeln, die durch das Innenministerium festgesetzt würden, so Franken. Die Polizei habe bereits wissen lassen, dass es im gesamten Landkreis keinen genehmigungsfähigen Standort für eine derartige Einrichtung gebe. „Wir schauen uns die (Kontroll)Zeiten nochmal an und messen dann vielleicht auch von 16 bis 18 Uhr“, so der Bürgermeister.
 

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