Farbgestaltung Landratsamt – immer noch keine Einigkeit
(Pfaffenhofen, wk)
In Vertretung des abwesenden Landrats Martin Wolf wurde die heutige Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses des Landkreises vom stellvertretenden Landrat Anton Westner geleitet, der die Sitzung relativ flott über die Bühne brachte, auch wenn es bei einzelnen Punkten Nachfragen gab oder kleine Diskussionen. Problematisch wurde es bei der Farbgestaltung der Gebäudefront des Landratsamtes zum Hauptplatz.
Hier hatte das Ingenieurbüro auf die bisherige farbliche Gestaltung der anderen Gebäudeteile zurückgegriffen wie zum Beispiel bei der Farbe der Fensterprofile mit einem hellen Bronze-Braun-Ton. Da die Entscheidung nach langen Diskussionen, auch unter Bürgerbeteiligung, für eine Putzfassade statt Stein- oder begrünte Fassade gefallen war, lag dem Bauausschuss jetzt der Planungsvorschlag mit einer weißen Fassade vor und zwischen den Fensterpaaren Putz-Paneele mit leicht gelblichen Ton. Dieser Vorschlag gefiel dem 2. Stellvertretenden Landrat Erwin Finkenzeller nun überhaupt nicht: „Wenn ich diese Farben vorher gesehen hätte, dann hätte ich für die Begrünung gestimmt“, so Finkenzeller, worauf Franz Schmuttermayr gleich einwarf: „Das wäre die eine fehlende Stimme gewesen“. Finkenzeller hätte sich dann lieber eine anthrazit Farbe gewünscht und Weiß zwischen den Fensterpaaren. Auch Grünen-Sprecherin Kerstin Schnapp war nicht einverstanden mit den Vorschlägen der Planer und hätte vor der Entscheidung lieber einige Varianten zur Auswahl gesehen, da die Gebäudefront zum Hauptplatz doch recht dominant sei. Kreisrat Hans Prechter war ebenfalls enttäuscht und sah die Vorschläge eher als „Verschlimmbesserung“. Planer Eichenseer verwies dagegen auf die Beschlusslage. Von Franz Schmuttermayr kam noch der Vorschlag, einen professionellen Farbgestalter zu Rate zu ziehen, doch da wehrte Planer Eichenseer ab, da die Planungsoberhoheit beim Architekten liege, und Planer Hardt vom Architekturbüro Köhler ergänzte, dass die Fassadenfarbei weiß beschlossen sei. Anton Westner als Sitzungsleiter lenkte das Gespräch in ruhigere Bahnen und empfahl, dass Fenster und Fassadenfarbe bleiben, wie vorgeschlagen, doch in der März-Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses sollten noch verschiedene Varianten für die Fensterzwischenräume vorgelegt und dann entschieden werden. Bei einer Gegenstimme wurde dieser Vorschlag angenommen.
Andere Themen gingen problemlos durch das Gremium, so die geplanten Radwege von Niederthann bis zur Landkreisgrenze (wobei die Höhe der Planungskosten von 170.000 Euro nochmals geprüft werden soll) und von Rohrbach über Ottersried nach Gambach. Bei der Vergabe der Spengler- und Dachdeckerarbeiten für die Sanierung des Landratsamtes erhielt eine Firma aus Aalen (Schwaben) den Zuschlag, wobei eine Diskussion entstand, warum statt der an anderen Gebäudeteilen Ausführung in Kupfer nun beschichtetes Blech verwendet werden soll (Kreisrat Schmuttermayr), da Kupfer durch den Oxydationsprozess immer schön aussehe. Auch Kreisrat Hans Prechter sprach sich für Kupfer aus. Für Architekt Hardt war die untergeordnete Dachfläche weniger interessant, aber er versprach eine Beschichtung zu wählen, die dem Kupferton ähnelt. Bei 3 Gegenstimmen wurde der Auftrag dann vergeben. Bei den Zimmerarbeiten, wie zuvor bei den Spenglerarbeiten interessierte sich Kreisrat Schmuttermayr, weshalb keine im Landkreis ansässige Firmen in der engeren Auswahl seien – nur: die haben entweder kein Angebot abgegeben oder ein fertiges Angebot noch einmal per Hand korrigiert, was unzulässig ist. Die Zimmererarbeiten gingen an eine Firma in Neustadt/Donau. Und einstimmig beschlossen wurde die Vergabe der Lüftungsinstallation an eine Firma aus der Lutherstadt Wittenberg, ebenso die Aufzugsanlagen an eine Firma in Germering.
Zwei umfangreiche Pariere wurden ohne große Diskussion nach Erläuterung durch Kämmerer Walter Reisinger einstimmig verabschiedet, nämlich das Investitionsprogramm 2016 – 2019 für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen und die Planansätze für den Bauunterhalt 2016. Beides fließt in die Haushaltsplanung 2016 ein.
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