Menschen verschiedener Nationen verändern das Gesicht der Dörfer
(Reichertshofen, rt)
Unter dem Jahresthema „Vielfalt Leben“ fand am gestrigen Montag der Landfrauentag in der Reichertshofener Paarhalle statt. Als prominente Rednerin trat die Ordensschwester von der "Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu" Theresa Zukic auf und hielt den Festvortrag unter dem Titel „Jeder ist normal – bis du ihn kennst“, der von der spirituelle Kraft, Menschen zu (er)tragen handelte.
Etwa 1.000 Besucher, darunter neben Landrat Martin Wolf (CSU) unter anderem praktisch sämtliche hiesige Bürgermeister, aus dem Landkreis Pfaffenhofen und der weiteren Region konnte die Kreisbäuerin des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Erna Stanglmayr zum Landfrauentag begrüßen.
„Vielfalt Leben“ sei ein sehr aktuelles Thema, so die Kreisbäuerin, denn auch im Alltag könne man erleben, wie die Gesellschaft immer vielfältiger werde. „Auch in unseren Dörfern sind Menschen verschiedener Nationen, die das Gesicht unserer Dörfer verändern.“ Dies sei eine große Herausforderung, die bewältigt werden müsse. „Vielfalt Leben“ heiße auch, das eigene Profil zu schärfen und aus Überzeugung den eigenen Lebensweg zu gestalten, Kompromisse einzugehen. „Je vielfältiger die Lebensentwürfe sind, umso mehr Toleranz und Akzeptanz ist nötig, damit das Zusammenleben gelingen kann.“ Vielfalt bedeute aber auch Freiheit, dernach die Rolle von Bäuerinnen in einer modernen Landwirtschaft nicht mehr festgelegt sei. An 365 Tagen des Jahres sähen Landfrauen die Erfüllung vielfältiger Aufgaben als selbstverständlich an. Mit den Worten „So vielfältig das Leben einer Bäuerin ist, so vielfältig sind auch die Menschen – Menschen müssen wir annehmen wie sie sind und auch so mit ihnen zurecht kommen“, leitete Stanglmayr zur Festrednerin Theresa Zukic über.
Schokoladenkuchen Statt Rosenkohl
Die 51-jährige Ordensschwester, die gerne auch als Powerfrau der Kirche bezeichnet wird, sagte von sich selbst: „Mein Leben ist mein Hobby.“ Dabei verwies die ehemalige Leichtathletin und jetzige Buchautorin auf vielerlei medienwirksame Aktivitäten. Erst das Bibelwort aus der Bergpredigt „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin“ veränderte das Leben der gebürtigen Kroatin. Man könne lernen, mit Menschen besser umzugehen, ohne sich von ihnen kränken zu lassen. "Jeder Mensch ist einzigartig, deshalb hat jeder hat seine Macken", sagte Schwester Theresa und sparte nicht mit vielen im Laufe der Zeit von ihr gewonnenen Lebenseinsichten. Dabei weiß sie: "Sobald Du Dich auf Menschen einlässt, wirst Du verletzlich." Doch Gemeinschaft sei ein wichtiger Aspekt für ein friedvolles Leben. "Lieber in Gemeinschaft Schokoladenkuchen essen als alleine Rosenkohl."
Aus dem ABC der Gefühle leitet Schwester Theresa ab: Was wir denken, fühlen wir; negative Gedanken erzeugen negative Gefühle und umgekehrt. Andere Menschen könne man nicht ändern, aber wir selbst könnten uns dafür entscheiden, ob wir die negativen Gedanken und Kränkungen zulassen wollten. Vergebung sei ein Weg.
Die „Hausaufgabe“ an die Adresse der Landfrauen lautete: Umarme am Abend zuhause jemanden ganz fest und lächle am nächsten Tag einen wildfremden Menschen an. Lachen, Humor sei eine Methode, um ein zufriedenes, konfliktfreies Leben führen zu können. Zum Ende ihres Vortrags hin bezieht sich Schwester Teresa explizit auf Gott, der die Freiheit gebe, so sein zu können, wie wir wollten.
Am späten Nachmittag gab es schließlich noch eine große Modenschau, bei der neben Kreisbäuerin Stanglmayr unter anderem auch BBV-Kreisobmann Max Weichenrieder eine gute Figur machte. Der Landfrauenchor unter Leitung von Barbara Muthig umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Die beim Landfrauentag durchgeführte Spendenaktion zu Gunsten des Bäuerlichen Hilfsdienstes brachte 1.620 Euro ein.
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