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Bürgerversammlung Reichertshofen gut besucht

(Reichertshofen, rt)

 

Ein mit Besuchern der Bürgerversammlung des Marktes Reichertshofen volles Wirtshaus „Sterngarten“ war am gestrigen Mittwochabend zu erleben. Entsprechend lautstark ist es dort zugegangen, dennoch blieb keine Bürgerfrage ungehört. Bürgermeister Michael Franken (JWU) stand dabei Rede und Antwort.

Gleich mehrere Fragen wurden bereits schriftlich von Ortspfarrer Karl Mayr vorgelegt und dann von Franken verlesen. So sei der Friedhof zum Römerweg und zum Kellerweg hin nicht eingefriedet und es sollte deshalb vorübergehend ein Sichtschutz aus Nylongewebe angebracht werden. Zudem sei am Friedhofstor die Farbe abgeplatzt, vor dem ehemaligen Leichenhaus sei immer noch eine Grünfläche, die Sitzbänke an der Aussegnungshalle seien für Senioren zu niedrig bemessen und es fehlte an Bäumen im Friedhof. Franken antwortete dazu, dass die einfriedende Bepflanzung erst noch wachsen müsse und bis dahin eine Efeuhecke zur Lösung des Problems beitragen könne. Dass das Tor schon bessere Zeiten gesehen habe, bestätigte der Bürgermeister auch, dennoch sei es historisch und deutlich schöner als ein neues. Im Frühjahr werde es deshalb frisch gestrichen. Für die Grünfläche werde es im März im Bauausschuss des Gemeinderates einen Gestaltungsvorschlag geben. Dessen Inhalt: Eine Bodensteinplatte mit Platz mit bis zu 25 Urnen sowie gegebenenfalls eine Sitzbank. Jene Sitzbänke an der Aussegnungshalle würden ersetzt durch welche mit 50 Zentimeter Sitzhöhe. Und auch für die Bäume fand sich ein Lösungsvorschlag des Bürgermeisters.

Das Thema Friedhof beschäftigte auch noch weitere Bürger. Dabei ging es um den Ton der Glocke in der Aussegnungshalle und die Forderung nach Rückschnitt der Bepflanzung. Franken sagte dazu, dass der Ton über einen Magneten als Impuls ausgelöst werde und deshalb nichts zu machen sei; mit drei Vollzeitstellen zur Grünanlagenpflege, die in diesem Jahr tätig würden, „hoffe ich, dass wir das Problem in den Griff bekommen.“

Tempo 30 im Zentrum

Neben etlichen weiteren Fragen kam auch die Verkehrssituation an der Gartenstraße und Herrnstraße zur Sprache. „Fußgänger gejagt“ würden dort von den Fahrzeugen, hieß es von einem Bürger. „Da ist guter Rat teuer“, antwortete Franken. Vielerlei Vorschläge habe es dazu schon gegeben, wie etwa von der Polizei eine Einbahnstraßenregelung. Es fehle jedoch die Zündende Idee, denn wie man es drehe und wende, entstünden daraus immer wieder weitere Problemen. In diesem Zusammenhang brachte Franken einen Fußgängerüberweg auf Höhe der Eisdiele ins Gespräch und eine generelle Tempo-30-Regelung im Zentrum von Reichertshofen. Ein Bürger schlug daraufhin Tempo 30 „ohne Wenn und Aber“ von der Bahnbrücke bis zur Neuburger Straße vor. Diese Thematik, so Franken, werde im Bauausschuß eingehend besprochen werden. Ebenso eine Forderung nach absoluten Halteverboten und Abgrenzungen von Fußwegen, die Fahrzeugführer davon abhalten sollten , auf dem Gehsteig zu parken.

Aufregung um "Unterfeld-Weiher" und Schulmensa

Aufregung aus Kreisen der Fischer gab es auf die Frage einer Bürgerin, wie sich die Versiegelung des Bodens im Gewerbegebiet an der Dieselstraße insbesondere hinsichtlich des Hochwassers auswirke. Diese Frage rief einen anderen Bürger auf den Plan, der eine Gefährdung des Wassers durch Giftstoffeintrag und damit der Fische befürchtete. Dabei spielt ein nahegelegener Weiher eine Rolle, der angeblich in diesem Zusammenhang nicht mehr von der Gemeinde an den Fischereiverein verpachtet würde. Franken erklärte zuerst, das vom Gewerbegebiet aus kein Wasser in Die Paar laufe. Seit dem Jahr 1991, und zwar im Zuge der Ausweisung des Gewerbegebietes, habe der Abwasserverband Ingolstadt Süd ein Konzept beim Wasserwirtschaftsamt beantragt; demnach sei der „Unterfeld-Weiher“ als Regenrückhaltebecken ausgewiesen mit der Absicht, das Dachflächenwasser über Gräben auch dorthin abzuleiten. Hof- und Straßenflächen würden jedoch über den Mischwasserkanal entwässert. Der Pachtvertrag mit dem Fischereiverein Reichertshofen gelte jedoch weiterhin. „Wer anderes sagt, der lügt“, so Franken.

Entrüstet meldete sich am Ende ein Bürger, der monierte, dass es beim Bau der Schulmensa, der 800.000 Euro koste, doch nicht sein könne, dass die Planungskosten dafür 300.000 Euro betrügen. „Geht’s noch“, so der Mann. Franken sagte dazu, dass Planungskosten nicht ausgeschrieben würden und die Planer nach der Honorarverordnung für Architekten zu bezahlen seien. Dazu sei die Gemeinde verpflichtet. Als „Wahnsinn“ bezeichnete Franken allerdings die mit dem Bauvorhaben verbundene Bürokratie.
 

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