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Langenbrucker Bürger fragen

(Langenbruck, rt)

 

Nur geringfügig weniger Bürger als im vergangenen Jahr besuchten am vergangenen Donnerstagabend die erste Bürgerversammlung des Marktes Reichertshofen im dortigen Ortsteil Langenbruck. Bürgermeister Michael Franken (JWU) stellte sich nach seinem Vortrag zur Lage des Marktes im Saal des Gasthofes Fröhlich den Fragen aus dem Publikum.

Was aus der „Schotterstraße“ Runenweg werden solle, wollte ein Zuhörer wissen. Die Straße werde bald geteert, antwortete Franken. Vorher werde der Belag abgefräst und im Zuge der Bauarbeiten eines Telekommunikationsunternehmens werde es „im März losgehen.“ Ob es Schwierigkeiten gebe mit DSL, wenn - wie bei den alten Anschlüssen üblich - ein Kupferkabel zum Haus führe, war eine weitere Frage. Franken: „Bis 100 Mbit zu liefern ist kein Problem“, die spätere technische Weiterentwicklung müsse abgewartet werden. Dass eine Einbuchtung an der Irläckerstraße als Parkplatz genutzt werde und dort dann etwa Hundehalter mit ihrem Auto hielten, um alsdann ihre Hunde sich dort erleichtern ließen, monierte ein Bürger.

Holzpfosten gegen Wildparker

Eventuell mit Holzpfosten dort Abhilfe zu verschaffen, dass mit Kraftfahrzeugen nicht mehr gehalten werden könne, stellte der Bürgermeister in Aussicht. Ob Asylunterkünfte bald von der Gemeinde selbst gebaut würden, wollte ein Anwohner wissen. „Es macht keinen Sinn, für eine Million Euro Gebäude zu bauen“, denn die Mittel fehlten dann im Gemeindehaushalt dann etwa für den Bau eines Kindergartens, so die Antwort Frankens dazu. Deshalb sei er auch froh darüber, dass es immer wieder private Anbieter gebe, die Asylbewerberunterkünfte bauen wollten. Ein Fragesteller griff das Stichwort Kindergarten auf und schlug vor dem Hintergrund steigender Geburtenraten in den Ortsteilen bei künftig neu zu bauenden Einrichtungen Winden am Aign oder auch Langenbruck vor. Franken plädierte stattdessen dafür, bei einem entsprechenden Mehrbedarf an Kindergartenplätzen an schon bestehende Gebäude anzubauen.

Komplexe Kläranlage

Zu einer längeren Erklärung setzte Franken an bei der Frage nach der Funktionsfähigkeit der Kläranlage und dem vom Markt verfolgten Ansinnen, sich bei Abwasser nach Manching zu orientieren. Der Fremdwasseranteil von 45 Prozent sei, so das Ortsoberhaupt, ein Riesenproblem, denn Abflusswerte würden als eine Art „Strafe“ angerechnet. Zunächst sei also das Abstellen dieser Fremdwasseranteiles notwendig. Das zweite Problem bestehe in der Art der Reinigung: Die derzeitige Teich-Kläranlage mit integriertem Tropfkörper biete relativ wenige Möglichkeiten zur Sanierung, während eine technische Kläranlage dabei deutlich besser dastünde. Mit der bestehenden Anlage werde man die gesetzlich geforderten Werte bald nicht mehr erreichen. An einer technischen Umrüstung werde man nicht vorbeikommen. Ein Lösungsansatz wäre dann eben, etwa gemeinsam mit einer anderen Kommune zusammen eine große Anlage zu betreiben. Zum Thema Abwasser gab es noch weitere Wortmeldungen und entsprechende Antworten Frankens, zum dem bot er zusammen mit Verwaltungsleiter Johann Wojta an, dass sich interessierte Bürger mit ihm und Vertretern der Gemeindeverwaltung zusammensetzen könnten, um die komplizierte Materie genauer zu erläutern.

Tempo 30 in Wohngebieten

Ob eine eventuelle Tempo-30-Zone in Verlauf der St.-Kastl-Straße zu einem Pilotprojekt des Bürgermeisters werden könne wollte eine Fragestellerin wissen. Franken antwortete darauf,, dass er durchaus ein Verfechter von Tempo 30 in Wohngebieten sei. Im Zweifel sei dies besser als durch bauliche Maßnahmen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu beeinflussen. Ein Bürger merkte an, dass besonders „Bulldogs von Stöffel her kommend“ äußerst schnell führen und die Frage wurde gestellt, warum nicht etwa in Stöffel durchgehend eine Tempo-30-Zone entstehen könnte. Franken schloss Radarkontrollen an den besagten Stellen nicht aus und zu Stöffel speziell meinte er, dass er sich nicht gegen eine Forderung wehren würde, doch eine Entscheidung darüber sei dann Sache des Gemeinderates. Es wurden noch weitere Zonierungen vorgeschlagen, etwa Dorfstraße und Pörnbacher Straße im Bereich der Schulbushaltestelle, was wohl demnächst das Gremium beschäftigen könnte.

Weitere Anfragen betrafen den Neubau der Aussegnungsstätte (Franken: „Wird im Bauauschuss besprochen, Ideen können noch eingebracht werden.“), die Planungen zur Ortsgestaltung („Studien laufen noch bis Mai, dann können Anträge gestellt werden“), eventuelle Supermärkte in Ortsteilen („In Langenbruck oder anderswo würde sich der Gemeinderat dafür einsetzen, in Reichertshofen nicht; es gibt allerdings kein Interesse der Unternehmen, in die Ortsteile zu gehen.“) und den Kreisel Logistikgebiet Winden („Der kommt auf alle Fälle, entweder macht ihn die Gemeinde oder das Staatliche Bauamt innerhalb der nächsten zehn Jahre.“).
 

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