Das Kreativquartier öffnete seine Ateliers
(Pfaffenhofen, ce)Oben im großen Flur hat jemand einen Schrein für David Bowie aufgebaut, nebenan unterhalten sich Künstler vertieft über Farben, von unten dringt Musik aus einem Übungsraum und dazwischen lugen interessierte Besucher, Freunde und Gäste in die Räume, naschen Gummibärchen und trinken Wein.
Bereits zum fünften Mal luden die Künstler der Alten Kämmerei zum Tag der offenen Tür, zum "Open House". Sie gaben damit allen Besuchern einen Einblick in ihre Ateliers, Werkstätten und Übungsräume. Viele Pfaffenhofener nutzten die Gelegenheit, einmal nachzuschauen was da so läuft im Kreativquartier.
Das ist inzwischen voll belegt, alle Räume sind vermietet an Künstler, Kreative und Kulturschaffende. Seit drei Jahren wird im alten Einwohnermeldeamt nun Kunst geschaffen, frei und vielfältig. Hobbykünstler sind neben Musikern untergebracht, Kunsthandwerker neben Sprayern. Die bildenden Künstler machen die Mehrzahl der 14 Mieter aus, dnaben gibt es aber auch eine Dirndl-Schneiderin, eine Sängerin, einen Tättowierer, Drucker und Rapper.
Manche probieren sich nur nebenher, in der Freizeit aus mit Ölmalerei oder Skulpturen, andere wollen ganz ernsthaft einen Berufsweg aufbauen. Allen aber ist gemeinsam: Sie geniessen die völlige Unabhängigkeit und Freiheit des Kreativquartiers, jeder kann kommen und gehen wie er will, ganz alleine arbeiten oder Kontakte knüpfen.
Und immer arbeiten sie zusammen, für Ausstellungen, Wokrshops und eben ihr Open House, bei dem die Besucher inzwischen völlig überrascht die Vielfalt erleben können. Das Kreativquartier ist nicht nur in der Region einzigartig, keine Stadt leistet sich ein ganzes Haus für Künstler.
Die ehemaligen Büroräume sind belegt bis unters Dach, der Behördenmief ist derart gründlich vertrieben, auch wenn keine Umbauarbeiten in dem Gebäude stattfanden. Die Künstler haben es einfach übernommen und für sich genutzt, es gab und gibt Wechsel bei den Mietern, aber eines bleibt konstant: Die künstlerische Freiheit und was daraus entsteht.
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