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Asyl: Betreuung soll ausgeweitet werden

(Pfaffenhofen, hr)

Trabrennbahn in Pfaffenhofen: Erstaufnahmeeinrichtung mit Platz für 300 Flüchtlinge (Foto:Archiv/Regler)

Wie soll die Flüchtlingswelle bewältigt werden? Eine Frage, die nicht nur in Land- und Bundestag derzeit ganz oben auf der Agenda steht. So ging es auch in der vergangenen Kreisausschusssitzung um dieses Thema. Jedoch stand nicht die Unterbringung, sondern die Betreuung im Fokus.

Nach aktuellen Zahlen sind derzeit 1253 Flüchtlinge im Landkreis untergebracht, davon 300 in Pfaffenhofen an der Trabrennbahn, 89 in der Max-Immelmann-Kaserne und 864 in dezentralen Unterkünften. Wie diese Personen betreut werden sollen, um das ging es den Kreispolitikern. Bislang wurde, wie Dr. Sonja Schweitzer ausführte, die Asylsozialberatung ausschließlich von der Caritas übernommen. Dort gibt es bislang 6,76 Stellen für den ganzen Landkreis.

Im Rahmen eines Modelprojektes der bayerischen Staatsregierung sollen nun die Kommunen wieder stärker ins Boot geholt werden. Für den Landkreis Pfaffenhofen bedeutet das, dass alle zukünftig zu schaffenden Stellen im Landratsamt angesiedelt und vom Freistaat mit 80% gefördert werden. Insgesamt gibt es aktuell einen nach dem Personalschlüssel (1:150 für dezentrale Unterkünfte und 1:100 für Erstaufnahmeeinrichtungen) einen Bedarf von 3,5 Stellen. Wenn man aber den aktuellen Zustrom (51 pro Woche) mit einberechnet, dann wird dieser noch deutlich steigen. So geht man derzeit davon aus, dass in den kommenden drei Monaten 4 weitere Stellen geschaffen werden müssen.

Wo hier der Vorteil liege, wollte dann Max Hechinger (FW) wissen, denn bislang wurden diese Beratungen von den Wohlfahrtsverbänden übernommen. „Wir können damit die Beratung unmittelbar steuern“, erklärt Landrat Martin Wolf. So wären Konzepte und Ideen, die man im Landratsamt entwickelt, schneller umsetzbar. Auf die Nachfrage, warum man dieses Know How überhaupt aus der Hand gegeben habe, entgegnete Wolf, dass die Stellen bislang nicht gefördert wurden.

Doch klar ist auch, dass es nicht ganz einfach sein wird, Sozialpädagogen zu finden. „Wir hoffen, dass wir die Stellen bis zum März 2016 besetzen können“, so Schweitzer. „Ein Traum wäre es natürlich Menschen mit lokalem Bezug zu bekommen.“ Für Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU) ein Ansatz, der dafür sorgt, dass die „Rädchen in einander greifen“. „Wenn diese Menschen einerseits vor Ort sind und andererseits direkten Zugriff auf die Daten des Landratsamtes haben, dann kann an dies nur begrüßen.“

Bis nun aber die neuen Mitarbeiter ihre Arbeit aufnehmen, wird es noch eine ganze Weile dauern, denn auch wenn der Kreisausschuss einstimmig dafür votierte, an diesem Modellprojekt teilzunehmen, müssen die Stellen erst ausgeschrieben und besetzt werden. Insgesamt keine ganz leichte Aufgabe, denn der Markt für Sozialpädagogen ist derzeit fast leergefegt. „Wir rechnen, damit, dass dies bis zum März geschehen könnte“, so Dr. Sonja Schweitzer. Abweichend vom Pilotprojekt sollen die Stellen aber nicht auf ein Jahr, sondern auf zwei Jahre befristet werden. „Zwar steht es derzeit noch nicht fest, aber dieses Projekt soll, so der Ansatz schon in eine Regelförderung übergehen“, erläutere Landrat Martin Wolf, und fügte in diesem Zusammenhang weiter an, dass es sehr schwer wäre Personen mit einem Vertrag für nur 9 Monate einzustellen.
 

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