Meilenhofen diskutiert
(Meilenhofen, sh)
Die letzte von insgesamt sechs Bürgerversammlungen wurde kürzlich im gut gefüllten Gasthaus von Eduard Brücklmeier abgehalten. Die Anliegen der Dorfbewohner drehten sich in erster Linie um verkehrsrechtliche Angelegenheiten sowie die Richtarbeiten an Gräben auf Flurbereinigungsstraßen. Die Diskussion verlief im Sinne der Teilnehmer auf sachlichem Niveau und 1. Bürgermeister Josef Reiser konnte nahezu allen brennenden Fragen vor Ort klären.
Zu Beginn informierte Mainburgs Bürgermeister Josef Reiser (SLU) über aktuelle Themen und Projekte der Stadt. Nach einer kurzen Darlegung des derzeitigen und glücklicherweise sehr stabilen Finanzhaushaltes richtete er spezielle Dankesworte an die hiesige Feuerwehr. Ebenso begrüßen konnte Reiser eine Zahl an Stadträten sowie insbesondere Eduard Brücklmeier, Hausherr und Fraktionsvorsitzender der Stadt-Land-Union.
Während der Haushalt gegenwärtig so stabil ist, dass man die vorhandenen Rücklagen nicht anzugreifen braucht, werden jedoch die zukünftigen Projekte dieses stattliche Polster doch etwas schmälern. Zu nennen ist hier der geplante Umbau der in die Jahre gekommenen Hallertauer Mittelschule, der im nächsten Jahr in Angriff genommen wird.
Das Engagement aller freiwilligen Feuerwehren, mit inbegriffen der FFW Elsendorf unter Kommandanten Franz Wagner, wisse der Bürgermeister sehr zu schätzen. Auch in Mainburg hat man 2015 mit dem Umrüsten vom analogen Funk auf den Digitalfunk begonnen. In der letzten Stadtratssitzung wurde der Ersatzbeschaffung eins Drehleiterfahrzeuges zum Preis von ca. 700.000 Euro zugestimmt. Auftrag und Abwicklung wird vom Markt Langquaid federführend erledigt. Die Finanzierung wird über die Haushalte 2016 und 2017 abgewickelt.
Unsicherheit unter den Bürgern herrschte bei der Frage wer haftet, wenn Flüchtlinge (mutwillig) Schaden anrichten. Vorfälle dergleichen seien schon des Öfteren aufgetreten, gleichzeitig gibt es für Flüchtlinge aber keine Haftpflichtversicherung solange ihr Bleiberecht nicht bestätigt ist. Ein Bürger berichtete von einem Verkehrsunfall und bezog sich auch auf diverse Zeitungsartikel. Reiser bekräftigte, dass die Schuldfrage „pauschal“ nicht zu beantworten sei. Vielmehr müsse der Einzelfall bewertet werden. Die Entscheidungskraft hierüber liegt zudem in der Hand des Bundes – die Kommunen seien hier machtlos.
Der Bürgermeister betonte, dass die Stadt Mainburg gegenwärtig sehr viel für die Flüchtlinge leistet. Mit einer Aufnahemrate von 3 % sei die Stadt damit ihrer menschlichen Verpflichtung mehr als nachgekommen, sagte Reiser.
Zur Sprache kam auch die Umleitungsbeschilderung in der Meilenhofener Straße bei der Abzweigung nach Aiglsbach, die momentan erhebliche Unfallgefahr verursache. Ein Bürger berichtete sogar von einem Unfall. Allerdings sind der Stadt hier die Hände gebunden, da es sich um eine Bundesstraße handle. Deswegen bat Reiser um Verständnis, die Baustelle werde ohnehin in drei Wochen abgeschlossen.
Kritisiert wurde zudem die Bürgersteig-Radweg Situation beim Ortsausgang Meilenhofen Richtung Appersdorf. Derzeit müsse man ortsausgehen vom Radweg runterfahren und die Straßenseite wechseln um auf den Radweg zu gelangen. Auch hier sei aufgrund der baulichen Situation keine andere Lösung möglich, erklärte der Bürgermeister. Gespräche mit dem Straßenbauamt waren bisher ergebnislos, man müsse sich mit der Situation abfinden.
Für größeren Gesprächsbedarf sorgte dann die Frage nach dem Grabenräumen und Wegrichten durch die Stadt sowie der örtlichen Jagdgenossenschaft an. Ungereimtheiten lagen vor, wenn insbesondere das Grundstück verpachtet ist und der Pächter den Graben durch Feldarbeiten zugefüllt hat, der Eigentümer des Feldes aber unbekannt ist. Josef Reiser sicherte zu, dies durch das Stadtbaumamt überprüfen zu lassen. Eine erste Lösungsfindung könnte durch die Feststellung zustande kommen, wie dies bei anderen Jagdgenossenschaften im Mainburger Gemeindegebiet gehandhabt wird.
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