Gehörige Defizite in Sachen Kommunikation
(Scheyern, hr)Foto: Archiv/hallertau.info
Dass Kommunikation wohl nicht die Stärke des ST Scheyern ist, dieses Fazit muss man nach einem Treffen von Vorstand und Kritikern ziehen. Diese wollten vor allem ihre Fragen rund um den Kleinfeldplatz beantwortet wissen. Dabei kochten die Emotionen phasenweise zumindest auf einer Seite hoch.
„Ja, es gibt ein Kommunikationsproblem“, musste Thomas Fenner, Vorstand des Jugend-Fördervereins, gleich zu Beginn einräumen, gab sich aber über den seiner Meinung nach provozierenden Brief, den einige Spender verfasst hatten, entsprechend pikiert. Dass aber nun die Spender, die insgesamt mehr als 18.000 Euro über symbolische Parzellenkäufe für die Errichtung eines neuen Platzes beigetragen haben, auch wissen wollen, was mit ihrem Geld passiert und sich die berechtigte Frage stellen, warum nach zwei Jahren Bauzeit der Platz immer noch nicht fertiggestellt ist, das ist nur legitim.
Alles drehte sich, wie hallertau.info bereits berichtet hatte, um den Kleinfeldplatz. Schon im Vorfeld waren zum eigentlichen Spatenstich diesbezüglich über einen symbolischen Parzellenverkauf mehr als 18.000 Euro für dieses Projekt eingenommen worden – unter falschen Voraussetzungen? „Uns wurde damals gesagt, dass der Platz über einen professionellen Sportplatzbauer hergestellt werden sollte“, so Stefan Schäfer. „Das war nie vorgesehen“ erwiderte STS-Vorstand Stefan Koller. „Von Anfang an war klar, dass der Verein den Platz mit einem hohen Maße an Eigenleistung errichten wird.“
Diese diametral entgegengesetzte Information wurde aber so nicht weitergegeben. So musste auch Stefan Koller einräumen, dass es ein gehöriges Kommunikationsproblem gab. Wie aber nun lassen sich diese wohl unterschiedlichen Ansätze erklären? Michael Wenger machte hierbei deutlich, dass von Beginn an von unterschiedlichen Voraussetzungen zwischen dem Verein und dem damaligen Jugendleiter, Peter Oberndorfer ausgegangen worden ist. „ Er (Oberndorfer) ging davon aus dass der Unterbau inklusive Drainage kostenfrei erstellt werden würde.“ Dies war aber nicht machbar und so gab es, wie Vorstand Stefan Koller erläuterte, den Plan, den Platz größtenteils in Eigenregie zu bauen. Auf die Frage, ob eine Komplettvergabe geprüft wurde, musste Koller aber zugeben, dass kein entsprechendes Angebot eingeholt wurde.
Dass gerade unter diesen Voraussetzungen seitens der Spender aber auch die berechtigte Frage nicht nur nach dem Konzept, das hinter dem Bau steckt, gestellt wurde, sondern auch wohin denn das gespendete Geld fließt, erscheint absolut verständlich. Doch auf die Frage ob es denn zu jeder Buchung auch die entsprechenden Belege gäbe, reagierte Kassier Holger Klenke angefressen: „Das ist anmaßend!“
Dabei ist dies ein durchaus ein berechtigter Einwand, ebenso wie die Tatsache, dass der Platz noch nicht fertiggestellt worden ist. Dies führte der zweite Vorsitzende Michael Wenger in erster Linie auf den Bauschaden an der Drainage zurück. Seinen Ausführungen zufolge soll der Platz aber bis Mitte 2016 fertiggestellt werden. Insgesamt eine Aussage, die auch von den Kritikern begrüßt wurde. Dennoch bleibt zu klären, warum man seitens des Vereins die Spender nicht über den geänderten Planungsstand informiert hat, nachdem dort festgestellt wurde, dass Peter Oberdorfer in der Akquise der Spendengelder anscheinend nicht im Namen des Vereins gehandelt hat. Dann hätte man sich viel Ärger ersparen können. So war es doch die klassische Vogel-Strauß-Politik.
Ob das nun das oft zitierte reinigende Gewitter war und ob damit beim ST Scheyern wieder Ruhe einkehren wird, das werden die kommende Monate zeigen. Nur eines sei am Ende noch erwähnt: Der Vorstand zeigte sich verwundert darüber, dass an diesem Abend nicht eine größere Zahl derer vertreten waren, die dem Projekt kritisch gegenüberstehen. Dafür jedoch gibt es eine ganz einfache Erklärung: die zeitgleiche Bürgerversammlung in Scheyern.
Kommentare
Kommentar von Dirk Eulenbach |
Wo ist denn der vielzitierte professionelle Kleinfeldplatzkostenvoranschlag? Hiermit könnten ja einige Wogen geglättet werden.
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