Wolpis: Harmonie in Vollendung
(Wolnzach, rt)
Die „Wolperdinger Singers“ zeigten am gestrigen Sonntag auf der Bühne der mit Publikum vollbesetzten Wolnzacher Preysinghalle unter der Leitung von Veronica Bertsch ein schon beinahe musicalreifes Programm. Handlungsrahmen wäre sozusagen der klangvollendete A-capella-Gesang, garniert mit äußerst vielfältigen musikalischen Elementen. Die Zuhörer waren davon begeistert.
Es fehlte eigentlich nur noch eine Tanzeinlage und schon wäre das Musical fertig. Es hätte vielleicht so ähnlich wie „musikalische Weltreise“ heißen können. Denn das knapp fünfzig Köpfe zählende Vokalensemble verfügt über ein überaus umfangreiches Repertoire, angefangen beim traditionellen Lied über die Klassik bis hin zu Rock und Pop aber auch Jazzelemente einschließend. Und es hat erstaunliche schauspielerische Qualitäten.
Nicht umsonst nennt sich die A-Cappella-Gruppe „Wolperdinger Singers“, eben nach dem ebenfalls so facettenreichen bayerischen Fabelwesen. Stammsitz des Chores ist in Abensberg, doch die Interpreten kommen aus vielen Teilen von Oberbayern und aus Niederbayern regelmäßig zu ihren Proben zusammen.
Die Wolnzacher Kulturreferentin und Leiterin des hiesigen Kirchenchores Astrid Elender sagte zur Begrüßung: „Ich freue mich auf die Menschen, die die selbe Herzensangelegenheit haben wie ich, das Singen“ Und tatsächlich war das dann auch bei jedem Ton der Sänger zu spüren. Die „Wolpis“, wie sie sich selbst kurz nennen, zeichnen sich durch dein harmonisches Miteinander aus, niemand stellt seine Stimme in den Vordergrund, Gestik und Mimik zeugten von schauspielerischer Gabe, jedem Lied wurde ein eigener Charakter zuteil. Das lag auch daran, dass sich die Stimmen, akustisch wie auch in Persona auf der Bühne zu einem optimalen Zusammenspiel fügten. So entstand bei jedem Stück ein Freudenfest der Sinne.
Das harmonische Miteinander zelebrierten die Wolpis geradezu. Chorgeist trat hier in Vollendung hervor. Niemand unter den Sängern wollte seine stimmliche Dominanz sozusagen zur Schau stellen, wie dies bei so manch anderem Chor des Öfteren unangenehm den Zuhörern zu Ohren kommt. Bertsch, hochmotiviert, balancierte als Chorleiterin herausragend das Gleichgewicht zwischen Gruppe und Sängerpersönlichkeit, ohne sich in einer Selbstinszenierung zu verlieren.
Etliche der Arrangements waren durchaus als mutig, wenn nicht gar gewagt zu bezeichnen. Doch in jedem Fall ist es den koordiniert und synchronisiert atmeten Sängern gelungen, ein authentisches (Hör-)Bild beim Publikum abzugeben. Tempo, Lautstärke und Charakter eines jeden Liedes wurden bei aller Vielstimmigkeit auf den Punkt getroffen, professionell geradezu die ausgefeilte Choreographie. Bei den „Wolperdinger Singers“ stimmt’s einfach von innen heraus und es ist ganz offenbar zusammengekommen, was zusammengehört. Das Publikum applaudierte begeistert.
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