Pay direkt - das neue Zahlungssystem im Netz
(Pfaffenhofen, hr)Wer kauft heute nicht online ein oder lässt sich ganz bequem seine Weihnachtsgeschenke komplett verpackt nach Hause schicken? Gezahlt wird dann entweder über Kreditkarte, Lastschrift oder Pay Pal, ein Zahlungssystem, das sich aus Ebay heraus entwickelt hat. Mit „pay direkt“ gibt es nun aber auch eine deutsche Variante.
„Alle deutschen Banken haben sich zusammengeschlossen, um ein gemeinsames Online-Zahlungssystem zu entwickeln“, erklärt Andreas Streb, Vorstand der Hallertauer Volksbank. Im Zentrum dieser Entwicklung stand dabei der Sicherheitsaspekt, und zwar sowohl für den Käufer als auch für den Händler. „Wir brauchen ein System, das schnell, einfach, aber auch sicher ist und deutschen Standards genügt“, so Streb weiter.
Keine ganz leichte Aufgabe bestätigt auch Oswald Kuhn, der seitens der Hallertauer Volksbank dieses Projekt schon während der Pilotphase begleitet hat. Vor allem der Spagat zwischen Sicherheit und Schnelligkeit scheint doch auf den ersten Blick recht schwierig zu sein. Doch beim zweiten genaueren Blick auf“ pay direkt“ zeigt sich, dass man eine sehr gute deutsche Lösung gefunden hat. „Zum einen kann jeder Nutzer schon bei der Registrierung entscheiden, ob er wie beim Online-Banking die Käufe mittels einer Transaktionsnummer bestätigen will, oder diese einfach nur mit dem Benutzernamen und seinem persönlichen Passwort anweist. „Egal wie man sich diesem Fall entscheiden wird die Zahlungsabwicklung erfolgt immer über die eigene Bank“ ,betonte Kuhn.
Von dort aus geht das Geld zunächst auf ein Zwischenkonto, ehe es dann an den Händler per Lastschrift überwiesen wird. „Dies bringt sowohl für Käufer wie auch Verkäufer eine hohe Sicherheit mit“, erklärt Oswald Kuhn. Gemeint ist damit einerseits, dass ein Händler so das Signal bekommt, das Geld liegt bereit, und die Ware kann verschickt werden. Andererseits gibt es aber auch dem Käufer den nötigen Schutz: „Wenn dieser zum Beispiel die bestellte Ware nicht erhalten sollte, kann er dies bei Pay direkt melden. Dort wird man dann mit dem Verkäufer in Kontakt treten und versuchen die Situation zu klären“, erläutert Andreas Streb. Sollte sich dann herausstellen, dass die bestellte Ware nicht verfügbar ist, oder die Firma diese aus anderen Gründen nicht liefern kann, dann wird das Geld mittels einer Rückforderung zurückgeholt.
Das ist aber nur ein Aspekt, ein weiterer ist die Datensicherheit. Wenn man heute im Internet etwas einkauft, dann fragt man sich zurecht, wieso man im Anschluss daran beim Surfen die maßgeschneiderte Werbung erhält? Dabei stehen die Daten, bzw. die Warenkörbe im Fokus, denn aus deren Inhalt lassen sich oft ganz leicht Rückschlüsse über das Kaufverhalten schließen. „Bei diesen System, darauf haben alle beteiligten Wert gelegt, werden diese Daten weder erhoben noch danach an Dritte verkauft“, erklärt Oswald Kuhn weiter.
Man könnte also sagen, ein System das nur Vorteile hat – es ist sicher, schnell und wird über die eigene Bank abgewickelt. Dennoch mit „pay direkt“ drängt man in einen Markt, der mit dem amerikanischen Konkurrenten schon gut besetzt ist. „Wir sind von unserem System sehr überzeugt und wollen nun nicht nur Kunden sondern auch Händler dafür begeistern“, erklärt Günther Staud und verwies in diesem Zusammenhang gerade noch einmal auf das besondere Vertrauensverhältnis das zwischen dem Kunde und seiner Bank besteht. Dass es ein System ist, dass sich gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, das haben schon die ersten Wochen gezeigt: Nicht nur sehr namhafte deutsche Händler haben es mittlerweile als Bezahloption aufgenommen auch alleine bei der Hallertauer Volksbank sind seit der Einführung am 12. November bereits mehr als 300 Kunden registriert, bundesweit sind es bei den Genossenschaftsbanken bereits rund 2500. „Für uns wird es nun in erster Linie darum gehen, in den kommenden Monaten weitere Händler und Kunden von diesem System zu überzeugen“, so Vorstand Streb.
Keine ganz leichte Aufgabe, denn während man sich bei „pay direkt“, wenn man dort bereits ein Online-Konto hat, ganz bequem von zu Hause registrieren kann, bedeutet es für einen Händler doch einen zum Teil großen Aufwand dieses System in einen bestehenden Shop zu intergieren. „Auch in diesem Punkt stehen wir unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite“, erklärt Oswald Kuhn. Und so steht am Ende natürlich der Wunsch, dass dieses neue System, von den deutschen Bürgern so gut angenommen wird, dass auch der Druck auf die international operierenden Versandketten groß genug wird, dieses System anbieten zu müssen.
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