Ethik der Energiewende
(Pfaffenhofen, rt)Anselm Bilgri stellte im Stockerhof nachdenklich machende Fragen zum Umgang mit der Energiewende.
Zum Ausklang der Energie-für-alle-Woche des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen wurde es im Stockerhof philosophisch: Anselm Bilgri, Mitbegründer der Akademie der Muße und früherer Prior des Klosters Andechs, sprach dort zum Thema Ethik der Energiewende.
Bilgri holte ebenso weit wie anspruchsvoll aus, um die Wertmaßstäbe der Energiewende dem zahlreich erschienen Publikum vor Augen zu führen. Seine rhetorische Frage – angelehnt an den Kantschen kategorischen Imperativ lautete: „Wie gehe ich mit mir und der Umwelt so um, dass eine ausgeglichene Balance besteht?“ Vom Wesen des Homo oeconomicus – dessen handlungsbestimmendes Streben als Konsument nach dem Nutzen und als Produzent der Gewinnmaximierung ist – habe man sich mittlerweile bereits verabschiedet.
„Wirtschaft soll planmäßig und effizient die Bedürfnisse des Menschen befriedigen.“ Energieversorgung habe auch mit dem Subsidiaritätsprinzip - wonach eine (staatliche) Aufgabe soweit wie möglich von der unteren Ebene oder kleineren Einheit wahrgenommen werden soll - zu tun. „Man muss versuchen, eine Gesellschaft von unten nach oben aufzubauen.“ So stritten sich bei der 10-H-Regelung zwei ethische Grundsätze. Ökologische Verantwortung baue darauf auf, Umwelt zu erhalten und zu schützen, und sie nicht für eigene Zwecke zu zerstörten, sondern den Nutzen zu mehren. Die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen erstrecke sich ganz besonders und vor allem auf die Versorgung mit Energie und eine faire Verteilung von Lasten.
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