Energiewende in Stadt und Land
(Pfaffenhofen, rt)Klimamanagerin Merkert
Einen Überblick zum Stand der hiesigen Energiewende aus kommunaler Sicht gaben am heutigen Spätnachmittag die Pfaffenhofener Klimaschutzmanagerin Kathrin Merkert und Doris Rottler, die in selbiger Funktion beim Landkreis Pfaffenhofen beschäftigt ist. Unter anderem wurden in der Veranstaltung im Rahmen der vom Energie- und Solarverein Pfaffenhofen initiierten „Energie für alle Woche“ auch der Teilflächennutzungsplan Windkraftanlagen im Stockerhof angesprochen.
Immerhin 1,4 Millionen Euro, davon mehr als die Hälfte für Strom, investiert die Stadt Pfaffenhofen gegenwärtig für ihre benötigte Energie. Dass die Summe „kontinuierlich zunimmt“, korreliere vor allem mit deren baulichen Aktivitäten, erklärte Merkert. Naheliegendes Ziel der kommunalen Verwaltung sei es deshalb, die Energiekosten zu senken. Dies könne anteilig mit bis zu 20 Prozent durch „nicht- und geringinvestive Maßnahmen“ erreicht werden. Kommunen seien auch hinsichtlich der Energieeinsparung in einer Vorbildfunktion. Diese könne unter anderem durch regelmäßige Verbrauchserfassung, energetischer Gebäudeanalysen oder auch einem regelmäßigen Monitoring erreicht werden. „Ich spreche mich dabei für die Durchführung mit eigenem Personal aus“, sagte Merkert. Dafür sprächen beispielsweise über die Gesamtlaufzeit gesehen geringere Kosten. Ausgaben für eine Energiemanagement-Software und die automatisierte Zählererfassung von 150.000 Euro ließen pro Jahr Einsparungen in Höhe von 100.000 Euro erwarten. Merkert dazu: „Wir gehen davon aus, dass sich das in zwei, drei Jahren amortisiert.“ Weitere Schritte seien Einzelmaßnahmen wie Hausmeisterschulungen, Pumpentausch oder nachhaltige Beschaffung. Das Fazit Merkerts lautete, dass sich „Energieeinsparung in jeder Kommune rechnet“ und vor allem seien dort „Potentiale vorhanden, die nur gehoben werden müssen.“ Eventuell könne dies von einem Mitarbeiter im Bauwesen realisiert werden, dessen Zeitaufwand zwischen drei und fünf Stunden pro Woche läge.
Klimamanagerin Rottler
Auf der Datenbasis des Jahres 2011, erhoben ohne den Sektor Verkehr, stellte Rottler die Energiebilanz des Landkreises vor. Mittlerweile seien mehrere Windräder gebaut worden, so dass einige Zahlen nicht mehr stimmten, fügte die Klimamanagerin an. 2.042 Gigawattstunden würden demnach per anno verbraucht. Mit einem Anteil von 65 Prozent allen voran die privaten Haushalte. Es gebe noch „erhebliches Ausbaupotential bei den Erneuerbaren Energien. Bereits umgesetzte Maßnahmen des Kreises seien unter anderem die energetischen Sanierungen, die Effizienzsteigerung bei der Straßenbeleuchtung oder auch die Nahwärmeversorgung. „Klimaschutz wird in der Bauleitplanung immer wichtiger“, gab Rottler den Behördenvertretern mit auf den Weg. Zudem sei die interkommunale Zusammenarbeit für sie von „zentraler Bedeutung.“ Bereits gut gelaufen sei diese beim Teilflächennutzungsplan Windkraftanlagen für die räumliche Steuerung in den 19 Landkreiskommunen. „Vergangene Woche sind die Unterlagen beim Landratsamt eingegangen“, informierte Rottler. Nun werde dort an der Genehmigung gearbeitet. Rechtswirksam werde der Plan mit der dann folgenden Bekanntmachung der Genehmigung. In den kommenden Wochen wird wohl damit zu rechnen sein.
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