Alte Kirchen und wunderschöne Natur
(Nandlstadt, cg)
Anlässlich der 1200 Jahrfeier in Nandlstadt veranstalteten die Naturfreunde Nandlstadt 2008 e.V. wieder ihre traditionelle Kirchenfahrt, 25 Teilnehmer trafen sich am Hopfenfestsamstag vor der Nandlstädter Kirche St. Martin. Dabei gab es nicht nur schöne alte Kirchen sondern auch die, trotz nebligem Wetter, herrliche Landschaft der Holledau zu bewundern.Nach einer Führung durch die Kirche ging es mit den Rädern auf den 27 km Rundkurs mit Besichtigung von 6 Kirchen.
Auch der Vizelandrat aus Freising, Robert Scholz, war unter den Teilnehmern. Die Kunstgeschichtlerin Isabella Hödl wusste sehr viel Interessantes aus der Geschichte der Nandlstädter Kirche zu berichten. So gehen die Ursprünge der heutigen, als modern zu bezeichnenden Kirche, auf das Mittelalter zurück. Teile davon sind noch im ältesten Teil, dem Turm, zu besichtigen, z.B. ein Tympanon aus dem 11. Jhd. 1863 wurde die heutige Kirche gebaut, in einem neuromanischen, sehr farbenfrohen Stil der damaligen Zeit. Allerdings haben es sich die wechselnden Pfarrer in Nandlstadt immer wieder zur Aufgabe gemacht, die Kirche zu modernisieren, so dass der momentane Zustand auf das Jahr1937 bzw 1962 zurückgeht. Auch die ursprünglichen äußerst wertvollen Figuren der 12 Apostel wurden leider an eine andere Kirche verkauft und durch nicht so künstlerisch wertvolle, moderne Gipsfiguren ersetzt.
Eine wahres Kleinod dagegen ist die kleine Kirche St. Johannes der Täufer in Altfalterbach, die abseits der Straße, kaum zu bemerken, in einer Wiese steht. Sie ist eine der ältesten Kirchen in Bayern, romanisch, gebaut von 1156 bis 1172 und noch fast völlig unverändert. Sie ist deshalb als europäisches Kulturdenkmal anerkannt, nur ca 8 x 5m groß, aber beeindruckend in ihrer Schlichtheit und allemal eine Besichtigung wert.
Danach ging es weiter per Rad nach Enghausen, in dessen Filialkirche das älteste Holzkreuz der Welt zu besichtigen ist. Es wurde zwischen 890 und 900 hergestellt und stammt wohl ursprünglich aus dem Beneditinerkloster Moosburg. Während des Besuches Papst Johannes XVI. schmückte das Enghausener Kreuz am 10. September 2006 beim Gottesdienst in Riem die Rückwand über der Kathedra des Papstes.
Anschließend ging es nach Hörgertshausen zur Kirche St. Jakobus der Ältere, von dort über St. Alban und die Kirche St. Sylvester in Airischwand zurück nach Nandlstadt, wo die Tour bei einem gemütlichen Beisammensein auf dem Hopfenfest ausklang.
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