Lebensgeschichte der Basilika ist Glaubensgeschichte vieler Menschen
(Scheyern, rs)Zunächst schienen die Kirchen in Scheyern nicht den ihr Kraft ihres Zwecks zustehenden Schutz genossen zu haben: denn sowohl 1171 als auch 1183 wurden sie jeweils bei großen Bränden zerstört. Die danach erbaute Basilika - der weithin sichtbare Blickfang des Klosters Scheyern - feierte jetzt den 800. Jahrestag ihrer Weihe, wofür am Freitagabend ein beeindruckender Festgottesdienst zelebriert wurde.
Eine Kirche habe nicht nur eine Baugeschichte, sondern auch eine Lebensgeschichte; und ganz besonders stehe sie für die Glaubensgeschichte von vielen Menschen, so Abt Markus Eller in seiner Hommage an das prachtvolle Gebäude. Für die zentrale Zelebration hatten sich Klosterbruderschaft und Pfarrgemeinde Abt Theodor Hausmann OSB aus der Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg eingeladen. Er habe sich noch selten so gefreut, diesen beeindruckenden Turm zu sehen, wusste er doch, dass er erwartet werde, freute sich dieser angesichts seiner leichten Verspätung, verursacht durch einen Verkehrsstau auf der Anreise. Die Zusammengehörigkeit von Kirche, Gemeinschaft und Menschsein stellte Abt Theodor in den Mittelpunkt seiner Predigt. Ein Spruch wie "Lass doch die Kirche im Dorf" sei nicht nur so dahin gesagt, sondern habe ihre unbedingte Berechtigung. "Die Kirche gehört auf die eine oder andere Weise zu unserer aller Leben."
Die "Missa S. P. Benedicti" von Johann Valentin Rathgeber stand im Mittelpunkt des musikalischen Programms für den Festgottesdienst. Unter der Leitung der neuen Kirchenmusikerin Barbara Schmelz beeindruckten Basilika-Chor und -Orchester sowie die Bläser von Quattro Stagioni. Als Solisten glänzten Karin Law Robinson Rield (Sopran), Bettina Walter-Heinz (Alt), Helmut Euringer (Tenor) und Nikolai Ardey (Bass).
Das gesamte musikalische Ensemble verlieh mit der Auswahl der Stücke, einer immer passenden Dosierung und der hervorragenden Qualität ihrer Darbietung dem Festgottesdienst den Rahmen, den sich dieser angesichts des zu feiernden Ereignisses verdient hatte. Die Basilika war demzufolge auch sehr gut besucht, die Gläubigen huldigten damit ihrer Kirche und bekamen im Gegenzug einen kirchenmusikalischen Leckerbissen geboten.
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